Papst Johannes Paul
II. wollte die Beziehungen des Heiligen Stuhles mit China verbessern. Er war sogar
bereit Chinesisch zu lernen. Das schreibt Kardinal Stanislaw Dziwisz in seinem vor
kurzem erschienenen Erinnerungsbuch über sein Leben an der Seite Karol Wojtylas. Im
Interview mit Radio Vatikan erläutert Kardinal Dziwisz, warum Johannes Paul II. so
viel an der Beziehungen zu China lag.
„Er stand immer den leidenden Menschen
nahe. Das galt auch für Kirchgemeinschaften und insbesondere für Leidende in bestimmten
Ländern. Das chinesische Volk ist ein großartiges Volk, und Johannes Paul II. verfolgte
die Geschichte und die aktuelle Geschehnisse dort sehr genau. Er wollte unbedingt
die Beziehungen zu Festlandchina verbessern. Er handelte immer mit Respekt gegenüber
der Souveränität des entsprechenden Landes gemacht, aber auch getragen von der Liebe
zum Volk. Das chinesische Volk hat eine großartige Kultur vorzuweisen. Johannes Paul
wollte nie Polemiken provozieren oder absichtlich etwas betonen, was nicht in Ordnung
war.“
Der heutige Krakauer Erzbischof Kardinal Dziwisz diente ab 1966 als
Privatsekretär des späteren Papstes Karol Wojtyla.
„Ich stand immer im
Schatten, und das während 40 Jahren. Das bin ich auch jetzt geblieben, selbst wenn
ich dieses Buch geschrieben habe. Doch diese Memoiren geben mir die Möglichkeit, Johannes
Paul II. zu beschreiben, so wie ich ihn erlebt habe. Das wollte ich unbedingt erzählen.
Das war für mich, wenn ich das sagen darf, ein moralischer Zwang. Ich musste die Tätigkeiten
und das Leben des Heiligen Vaters Johannes Paul II. beschreiben.“