Durch "emotionale
und populistische Politik" schürt die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) "weiter
die Islamfeindlichkeit in der Bevölkerung". Diesen Vorwurf äußerte die Sprecherin
der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Carla Amina Baghajati, im Gespräch
mit der Nachrichtenagentur "Kathpress". Auslöser der Kritik ist die Ankündigung des
Wiener FPÖ-Clubobmanns Eduard Schock, die FPÖ werde am Freitag eine dringliche Anfrage
an den Landeshauptmann richten, um Aufklärung über sechs Fälle angeblicher "extremistischer
Tendenzen" im islamischen Religionsunterricht in Wien zu erhalten. Schock selbst sagt
dazu: "Unsere Anfrage ist deswegen dringlich, weil es ein unhaltbarer Zustand
ist, dass die islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich - in deren Schoß eben
diese Unterrichtsverwaltung tätig ist - in Wahrheit keine demokratische Legitimation
besitzt. Es sind ja einige wenige Funktionäre, die insgesamt 400.000 Muslime in Österreich
praktisch in Geiselhaft nehmen, obwohl nur ein Prozent der Muslime dort auch wirklich
wahlberechtigt sind."
Konkret handle es sich aber zum
einen um ein trotz Verbot weiterhin im Umlauf befindliches islamisches Schulbuch mit
dem Titel "Erlaubtes und Verbotenes im Islam", in welchem laut Schock "die österreichische
Rechtsordnung abgelehnt wird". Die weiteren Fälle betreffen laut Schock einzelne Lehrpersonen
der Islamischen Religionspädagogischen Akademie sowie des Islamischen Religionspädagogischen
Instituts. Den Vorwürfen der FPÖ hielt die Sprecherin der Muslimen in Österreich,
Carla Amina Baghajati, entgegen: "Würde man sich direkt informieren
über die Arbeit der Islamischen Gemeinschaft, die Positionen der Islamischen Gemeinschaft,
mit den Lehrern sprechen, dann würde von all dem nichts übrig bleiben."