2007-01-24 15:00:15

Libanon: Kardinal Sfeir fordert Politikwechsel


Der Libanon steht noch unter Schock. Zwar hat sich die Lage am Tag nach den Kämpfen zwischen Milizen und Regierungsgegnern wieder etwas beruhigt. Doch gestern waren laut Polizeiangaben drei Menschen getötet und rund 100 weitere verletzt worden.
Unter den Demonstranten waren auch zahlreiche Christen, Anhänger des früheren Premierministers Michel Aoun. Der maronitische Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, Kardinal Nasrallah Sfeir, machte gegenüber Radio Vatikan keinen Hehl daraus, dass er von dieser Art des Konfliktmanagement nichts hält. Gleichzeitig forderte er Neuwahlen.
"So wird man nie eine Lösung finden. Leider sind die staatlichen Institutionen blockiert. Man müsste die Institutionen vollkommen auswechseln, man müsste einen neuen Präsidenten, ein neues Parlament, eine neue Regierung wählen. Anders kann man auch die Situation im Land nicht stabilisieren."
Die maronitischen Bischöfe hatten wiederholt zu Frieden im Libanon aufgerufen, zu Verhandlungen mit den Nachbarstaaten. Das ist für Sfeir nötig, "weil der Libanon nicht alleine ist. Er hat Verantwortung für die Staatsbürger und darüber hinaus, für die nahen wie die fernen, für Syrien und den Iran"."
Knapp 40 Länder und zahlreiche internationale Organisationen wollen morgen bei der Wiederaufbau-Konferenz in Paris über Kredite in Milliardenhöhe für den Libanon beraten.
(rv 24.01.07 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.