Vatikan: Dziwisz veröffentlicht seine Erinnerungen
"Mein Leben mit Karol" - diesen Titel tragen Erinnerungen des langjährigen Privatsekretärs
von Johannes Paul II., die er in diesen Tagen in polnischer Sprache in Krakau vorstellt.
Darin berichtet der heutige Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, zum
Teil bewegende Einzelheiten aus dem Leben des polnischen Papstes, dem er seit den
sechziger Jahren als Sekretär zur Seite stand. Dziwisz gibt an, Johannes Paul habe
die Gewerkschaft "Solidarität" nie finanziell unterstützt, und vermutet den sowjetischen
KGB hinter dem Papst-Attentat von 1981. Der Attentäter Mehmet Ali Agca habe Papst
Johannes Paul gegenüber in ihrem Vier-Augen-Gespräch nicht um Vergebung gebeten, sondern
nur nach Erklärungen gesucht, warum er nicht richtig getroffen hatte. Dziwisz berichtet
auch, der Papst habe das Attentat zunächst nicht mit dem dritten Geheimnis von Fatima
in Verbindung gebracht. Nach italienischen Presseberichten bestätigt der jetzige Kardinal
in dem Gespräch angeblich auch, dass Johannes Paul nach dem Heiligen Jahr 2000 aus
Gesundheitsgründen zurücktreten wollte. Darüber habe er sich vertraulich bei einem
vatikanischen Spitzengespräch mit den führenden Kurienkardinälen beraten. (rv/kna/rizzoli
23.01.07 sk)