Der wirtschaftliche Aufschwung in so genannten Schwellenländern geht nach einer Studie
an den Armen dort vorbei. In den wenigsten Fällen trage die Wirtschafts-, Sozial-
und Umweltpolitik in China, Indien, Brasilien und Südafrika zur Linderung der Armut
bei, heißt es in der vom evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt" heute vorgestellten
Untersuchung. In der Studie wird Deutschland aufgefordert, sich nicht einseitig auf
staatliche Entwicklungszusammenarbeit auszurichten. Diese müsse vielmehr mit Kirchen
und Nichtregierungsorganisationen weiter entwickelt werden. Derweil haben die deutschen
Kirchen eine Stärkung der Entwicklungspolitik gefordert. Sie sei nicht Teil der Sicherheitspolitik
und könne schon gar nicht durch eigene Sicherheitsinteressen begründet werden, sagte
der Vorsitzende der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Prälat Karl
Jüsten, gestern Abend in Bonn. "Die beiden christlichen Kirchen werden sich weiterhin
einer solchen Verengung der Logik der Zusammenarbeit mit Engagement entgegenstellen."
Jüsten äußerte sich beim Neujahrsempfang der kirchlichen Hilfswerke Misereor und Evangelischer
Entwicklungsdienst. (kna 23.01.07 sk)