2007-01-22 15:25:01

Sudan: Bischof warnt vor weiterem Blutvergießen


Die humanitäre Katastrophe in Darfur steht auf der Prioritätenliste des Heiligen Stuhls ganz weit oben. Vergangene Woche hat Papst Benedikt den Vatikandiplomaten Leo Boccardi zum neuen Nuntius in Khartoum ernannt; er folgt Dominique Mamberti nach, der kürzlich zum vatikanischen „Außenminister" ernannt wurde. Bei seiner Ansprache an das Diplomatische Corps am 8. Januar sagte Benedikt, „wir können nicht akzeptieren, dass weiterhin so viele Unschuldige leiden und sterben.“
Radio Vatikan hat mit dem Bischof von Rumbek im Südsudan gesprochen, Bischof Cesare Mazzolari. Die Lage sei weiterhin katastrophal, so der aus Italien stammende Geistliche. Erfreulicherweise komme jetzt Hilfe aus der ganzen Welt. Doch gibt es neue Schwierigkeiten:

„Jetzt ist das Problem, dass wir uns einem riesigen Schwarzmarkt gegenüber sehen. Die Armen können die überhöhten Preise nicht mehr zahlen. Paradoxerweise sind gerade durch die internationalen Hilfen die Preise in astronomische Höhen geklettert.“

Die Kirche versucht, zu vermitteln, so der Bischof:

„Ich denke, wir sind diejenigen, die am beharrlichsten die politischen Führer zum Frieden mahnen und zu einer gerechten Verteilung der Güter, die im Zuge der Korruption oder des Nepotismus versickern. Die Kirche sagt sehr klar, dass der gesamten Bevölkerung Rechnung getragen werden muss. Leider ist ihre Hoffnung hier noch nicht erfüllt worden.“

Bischof Mazzolaris Wunsch an die Staatengemeinschaft:

„Dass der Einsatz für den Frieden in Darfur in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft rückt; denn wenn die Gewalt nicht aufhört, wird der ganze Sudan darin verwickelt werden.“







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