Die humanitäre Katastrophe in Darfur steht auf der Prioritätenliste des Heiligen Stuhls
ganz weit oben. Vergangene Woche hat Papst Benedikt den Vatikandiplomaten Leo Boccardi
zum neuen Nuntius in Khartoum ernannt; er folgt Dominique Mamberti nach, der kürzlich
zum vatikanischen „Außenminister" ernannt wurde. Bei seiner Ansprache an das Diplomatische
Corps am 8. Januar sagte Benedikt, „wir können nicht akzeptieren, dass weiterhin so
viele Unschuldige leiden und sterben.“ Radio Vatikan hat mit dem Bischof von Rumbek
im Südsudan gesprochen, Bischof Cesare Mazzolari. Die Lage sei weiterhin katastrophal,
so der aus Italien stammende Geistliche. Erfreulicherweise komme jetzt Hilfe aus der
ganzen Welt. Doch gibt es neue Schwierigkeiten:
„Jetzt ist das Problem, dass
wir uns einem riesigen Schwarzmarkt gegenüber sehen. Die Armen können die überhöhten
Preise nicht mehr zahlen. Paradoxerweise sind gerade durch die internationalen Hilfen
die Preise in astronomische Höhen geklettert.“
Die Kirche versucht, zu vermitteln,
so der Bischof:
„Ich denke, wir sind diejenigen, die am beharrlichsten die
politischen Führer zum Frieden mahnen und zu einer gerechten Verteilung der Güter,
die im Zuge der Korruption oder des Nepotismus versickern. Die Kirche sagt sehr klar,
dass der gesamten Bevölkerung Rechnung getragen werden muss. Leider ist ihre Hoffnung
hier noch nicht erfüllt worden.“
Bischof Mazzolaris Wunsch an die Staatengemeinschaft:
„Dass
der Einsatz für den Frieden in Darfur in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der internationalen
Gemeinschaft rückt; denn wenn die Gewalt nicht aufhört, wird der ganze Sudan darin
verwickelt werden.“