2007-01-19 11:37:46

Vatikan: Papst empfängt türkischen Botschafter


Papst Benedikt XVI. fordert einen juridischen Status für die katholische Kirche in der Türkei. Gegenüber dem neuen türkischen Botschafter beim Vatikan betonte er auch erneut seinen Respekt vor dem Islam und die Rolle der Türkei als Brücke zwischen Europa und Asien. Benedikt, der vor anderthalb Monaten eine vielbeachtete Reise durch das Land unternommen hat, vermied aber eine Festlegung, ob er einen Beitritt der Türkei zur EU wünscht oder nicht.

"Die katholische Kirche ist in der türkischen Gesellschaft verwurzelt - dankd dem wertvollen Erbe der ersten christlichen Gemeinschaften von Kleinasien..., aber auch durch die Existenz der christlichen Gemeinschaften von heute. Sie sind zwar Minderheiten, aber sie hängen an ihrem Land und am Gemeinwohl der ganzen Gesellschaft... Die katholische Kirche erfreut sich der Religionsfreiheit, die die türkische Verfassung ... anerkennt; aber sie wünscht sich einen anerkannten juridischen Status und die Bildung einer offiziellen Dialoginstanz zwischen Bischofskonferenz und Behörden, um verschiedene Probleme zu regeln...

Bei meiner Reise habe ich mehrfach den Respekt der katholischen Kirche für den Islam ausgedrückt..., vor allem bei meinem Besuch der Blauen Moschee von Istanbul. In einer Welt, in der die Spannungen zunehmen, glaubt der Heilige Stuhl..., dass die verschiedenen Religionen zusammen für den Frieden arbeiten sollten. Das beginnt mit der Absage an Gewalt, die in der Vergangenheit zu oft mit dem Vorwand einer religiösen Motivation angewandt wurde...

Der Heilige Stuhl erkennt den spezifischen Platz der Türkei an und ihre geo-historische Rolle als Brücke zwischen Asien und Europa sowie als Kreuzung der Kulturen und Religionen."

Weitere Audienzen

Ebenfalls heute beim Papst: Dozenten und Studenten vom stolzen römischen Priesterkolleg "Capranica", das auf eine 550-jährige Geschichte zurückblickt. Der Papst betonte in seiner Ansprache, wie wichtig eine "ernsthafte menschliche, kulturelle und spirituelle Ausbildung" von Priesteramts-Kandidaten ist. Und vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland stellte sich Benedikt XVI. heute erneut hinter die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Er hoffe, die Christen fänden nicht nur zu mehr Einheit untereinander, sondern auch zu einer "immer klareren Antwort auf die Fragen, die das Leben und die Gesellschaft betreffen".

(rv 19.01.07 sk)







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