2007-01-19 11:54:15

Polen: "Guter Ruf war beschädigt"


Der Nuntius in Polen, Erzbischof Jozef Kowalcyk, hat seine Rolle im so genannten Fall Wielgus verteidigt. Er habe den Vatikan hinreichend informiert; bei der Nominierung von Stanislaw Wielgus zum Erzbischof von Warschau habe es keine Verfahrensfehler gegeben. Das meinte Kowalcyk in einem Interview mit Radio Vatikan. Von einer früheren Zusammenarbeit von Wielgus mit dem kommunistischen Geheimdienst habe er schlicht nichts gewußt. Wielgus habe zwar von Kontakten gesprochen, nicht aber von seiner Zustimmung zu einer Spitzeltätigkeit.
Der Nuntius betont auch, dass Wielgus nicht wegen seiner früheren Mitarbeit bei der polnischen Stasi zurückgetreten sei. Schuld sei vielmehr die öffentliche Kampagne gegen ihn gewesen. "Man muss daran erinnern, dass man symbolisch gesprochen einen Menschen mit einem Satz töten kann. Das läßt sich hinterher auch nicht mehr rückgängig machen. Was nun die Lage von Monsignore Wielgus betrifft: Er hat die Leitung des Erzbistums wieder zurückgegeben, weil sein guter Ruf beschmutzt worden war. In dieser Situation kann man weder den Dienst in einer Pfarrei noch in einem Erzbistum übernehmen. Monsignore Wielgus hat das erkannt und gesagt: Ich trete zurück."
(rv 19.01.07 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.