Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, erwartet, dass
während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Forderung des Gottesbezuges für eine
Europäische Verfassung wieder zur Sprache kommt. Beim traditionellen Neujahrsempfang
seines Erzbistums sagte der Kardinal: "Wir stehen zur Trennung von Kirche und Staat
und bejahen den weltanschauungsneutralen Staat. Aber wir wollen keinen gottlosen Staat
und kein gottloses Europa.“ Mit der Forderung nach einem Gottesbezug in der Europäischen
Verfassung werde nicht verlangt, dass alle an Jesus Christus glauben müssten. Es gehe
vielmehr um Gott als höchste Instanz, über die niemand, auch kein Parlament verfügen
könne. Die Widerstände gegen die Aufnahme eines Gottesbezuges in die Verfassung zeigten,
wie weit die Gottvergessenheit in Europa vorangeschritten sei. (pm 19.01.07 sk)