Bischöfe aus Europa
und den Vereinigten Staaten sind zurzeit auf einer Wallfahrt im Heiligen Land. Für
die christliche Minderheit – die sich immer mehr bedrängt fühlt - ist der Besuch ein
wichtiges Zeichen, sagt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah:
„Es
ist eine Weise, die Solidarität der Weltkirche mit der Mutterkirche in Jerusalem auszudrücken.
Wir hoffen, dass wir konkret dazu beitragen können, dass die Christen hier bleiben
können – trotz ihrer geringen Zahl, die auch immer weiter zurückgeht wegen der unsicheren
Situation insgesamt.“
Auf dem Programm steht neben Begegnungen mit dem
israelischen und palästinensischen Regierungschef vor allem die Auseinandersetzung
mit den konkreten Problemen im Bürgerkriegsalltag:
„Es gibt Ordensleute,
vor allem die mit einem palästinensischen Paß, die sich überhaupt nicht bewegen dürfen
und deswegen ihren Aufgaben in der Seelsorge nicht nachkommen können. Dann gibt es
das Problem der Familienzusammenführungen: Ein israelisches Gesetz verhindert, dass
gemischt-nationale Ehen zusammenziehen können. Man spricht von 17.000 Fällen, von
denen zwölf Prozent Christen sind. Wir hoffen, dieses Problem mit der israelischen
Regierung ansprechen zu können, denn es werden hier ja auch die Menschenrechte berührt.“ (rv
170107 mc)