Der deutsche Christdemokrat
Hans-Gert Pöttering ist neuer Präsident des Europaparlaments. Der Jurist aus Niedersachsen
erhielt heute, bereits im ersten Wahlgang in Straßburg, die absolute Mehrheit der
Stimmen. Der 61-jährige CDU-Europaabgeordnete Pöttering versicherte vor seiner Wahl,
er werde "für die Einigung des europäischen Kontinents arbeiten". Das Christentum
als prägende Kraft in Europa - das ist dem Mitglied der Kolpingfamilie wichtig, weil... "...die
Überzeugungen Adolf Kolpings weitgehend auch meine Überzeugungen sind. Und wenn es
eine Kolpingfamilie an dem Wohnort gibt, an dem man zu Hause ist, dann ist es ganz
konsequent das man Mitglied wird - in der Kolpingfamilie fühlt man sich im wahrsten
Sinne des Wortes zu Hause." Seit 28 Jahren sitzt der promovierte Jurist und
zweifache Familienvater im europäischen Parlament. Die christlichen Wurzeln begleiten
ihn jeden Tag bei seiner Arbeit als Politiker: "Es ist vielleicht mentalitätsmäßig
eine Unterstützung der täglichen Arbeit, wenn man als Christ politisch tätig ist.
Man fühlt sich den christlichen Werten verpflichtet und das sind ja weitestgehend
auch die Werte der Kolpingsfamilie, so dass es sich um eine ergänzende Motivation
handelt." In der Vergangenheit setzte er sich für den Gottesbezug in der europäischen
Verfassung ein. Bei seinem neuen Amt als Parlamentspräsident wird ihn die Verfassung
als erstes beschäftigen. Pöttering wird Nachfolger des 59 Jahre alten spanischen
Sozialisten Josep Borrell. Die Präsidenten der EU-Volksvertretung werden traditionell
für zweieinhalb Jahre gewählt, jeweils nach Ablauf der halben Legislaturperiode. Er
setzte sich damit gegen seine Mitbewerberin aus Italien, die Grünen-Plitikerin Monica
Frassoni, den französischen Kommunisten Francis Wurtz und den dänischen Euroskeptiker
Jens-Peter Bonde durch. (domradio 16.01.2007 sis)