Vatikan: Bertone zufrieden mit polnischem Beschluss
Der Vatikan ist über
das Vorgehen der polnischen Bischofskonferenz nach dem Fall „Wielgus“ zufrieden. Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone sagte gegenüber Radio Vatikan, dass die Überprüfungskommission eine
wichtige Aufgabe habe. „Ich bin zufrieden. Die Kommunikation ist ein wichtiges
Element. Denn das Defizit der Kommunikation ist nämlich in allen Bereichen gefährlich
und macht es unmöglich, gute Beschlüsse zu fassen. Das gilt insbesondere für Beschlüsse,
die sich auf die Wahrhaftigkeit von Dokumenten beziehen. Ich möchte das ganz bewusst
betonen, nicht nur für Geistliche, sondern für alle, die in diesem Fall involviert
sind. Also um Menschen, die in der Vergangenheit mit Organisationen zusammengearbeitet
haben, die mit einem Regime zu tun hatten. Es ist dabei ganz wichtig, dass man mit
den historischen Dokumenten alles klar ersehen kann, was wahr und was falsch ist.
Es ist nicht fair, wenn jemand falsche Dokumente benützt, um Menschen zu schaden und
ins schlechte Licht zu rücken. Ich bin also sehr dankbar, wenn dieses Screening
für alle Funktionäre von Parteien und öffentlichen Behörden gemacht wird. Das habe
ich auch der entsprechenden Regierung gesagt. Das ist ein wichtiger Schritt in Polen
und in allen Ländern Osteuropas.“
Durch ein eigenes Untersuchungssystem der
Kirche soll künftig vermieden werden, dass Gläubige und Amtsbrüder aus den Medien
über die Geheimdienstvergangenheit von Priestern erfahren.
„Es ist unglaublich,
dass die Dokumente und die Dossiers so einfach für Journalisten einsehbar sind und
umgekehrt schwer zugänglich sind für diejenigen, die diese Akten einsehen sollten.
Was die Nominierung eines neuen Erzbischofs von Warschau betrifft, so kann ich noch
nicht sagen, wann entschieden wird. Ich bete aber für diese Angelegenheit und zusammen
mit Papst Benedikt und unseren Mitarbeitern überlegen wir, wie wir vorgehen sollen.
Wir werden sehen.“