2007-01-12 15:14:50

Irland: Hoffnung auf die Zukunft


In Nordirland stehen die Zeichen auf eine friedlichere Zukunft. Ende März will London die Verantwortung für Nordirland in die Hände einer gemeinsamen Regierung von Katholiken und Protestanten legen. Das zumindest sieht der jüngste britisch-irische Friedensplan vor, der seinerseits auf dem so genannten Karfreitagsabkommen von 1998 aufbaut. Vor der Aufnahme von Regierungsverhandlungen allerdings muss die Sinn Fein-Partei, der politische Flügel der Irisch-Republikanischen Armee (IRA), offiziell die nordirische Polizei anerkennen und damit erstmals das staatliche Gewaltmonopol in der Provinz akzeptieren. In der Tat spielt die Polizei eine Schüsselrolle im nordirischen Friedensprozess, erklärt Uschi Grandel, die Leiterin der deutschen Kampagne „Save the Good Friday Agreement“.

„Die Polizei war seit der Gründung des Staats Nordirlands noch nie eine normale Polizei in unserem Sinn. Sie war immer eine paramilitärische Polizei. Sie hat mit loyalistischen, also pro-britischen Todesschwadronen und Killerkommandos gearbeitet. Sie war an Pogromen gegen katholische oder irische Bevölkerungsteile beteiligt und war daher ein Konfliktpartner. Sie soll jetzt aber gemäß dem Karfreitagsabkommen in eine reine zivile Polizei umgewandelt werden.“

Die Teilung der Regierungsverantwortung zwischen Protestanten und Katholiken ist ein Kernstück des Karfreitagsabkommens von 1998. Die erste gemeinsame Regierung zerbrach 2002 am Streit zwischen den Unionisten und Sinn Fein über die inzwischen erfolgte Entwaffnung der IRA.
(rv 12.01.07 gs)








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