Der Kölner Kardinal Joachim Meisner beklagt einen Glaubensverlust in Europa. Die Säkularisierung
habe dazu geführt, dass die Gesellschaft an wirklicher Lebensqualität, an kulturellem
Niveau und geistiger Substanz verloren habe, sagte er heute in einem internationalen
Soldatengottesdienst im Kölner Dom. Der Erzbischof rief die Soldaten auf, "Spezialisten
in Sachen Würde des Menschen" zu sein. Das sei Ziel aller Friedensbemühungen. Letztendlich
sei die Ehre Gottes im Himmel Garantie für Frieden auf Erden, so Meisner. Unter den
Gottesdienstteilnehmern war auch Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung. Menschlichkeit
ohne Gottesglauben verkomme zur Brutalität, erklärte der Kardinal. Nur Gott sei menschlich,
nicht aber der Mensch. Das hätten Auschwitz und alle Leiden der Welt gezeigt. Der
Kardinal verurteilte in seiner Predigt auch Abtreibung und Euthanasie "in manchen
so genannten zivilisierten europäischen Gesellschaften". Es gebe Rechte über alle
Zwecke und Interessen hinweg. Dazu gehörten das Lebensrecht unheilbar Kran (domradio
11.01.07 sk)