2007-01-11 13:53:52

Belgien: Gegen weitere Liberalisierung


Kardinal Godfried Danneels von Brüssel hat sich entschieden gegen eine weitere Liberalisierung des Sterbehilfe-Gesetzes in Belgien ausgesprochen. Eine Legalisierung der Sterbehilfe für Demenzkranke und Minderjährige sei absolut nicht hinnehmbar, erklärte Danneels in der heutigen Ausgabe der Fachzeitschrift "De Huisarts". Der Mensch habe keine Verfügungsgewalt über das Leben, sondern die Aufgabe, es zu bewahren.
Der Kardinal betonte, bei Demenzkranken und Minderjährigen komme hinzu, dass sie nicht selbst eine Entscheidung treffen könnten, sondern andere für sie sprächen. In Belgien ist aktive Sterbehilfe seit Herbst 2002 gestattet. Voraussetzung ist, dass ein erwachsener Kranker im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte den
Wunsch zu sterben "freiwillig, überlegt und wiederholt" geäußert hat. Zudem muss er an einer unheilbaren Krankheit leiden, die ein Weiterleben für den Patienten körperlich wie psychisch unerträglich macht. Es gibt Vorstöße, das Gesetz auf Demenzkranke und Minderjährige auszudehnen.
Mit Blick auf den Gebrauch von Kondomen zur Aids-Prävention erklärte Danneels, HIV-Infizierte sollten bei Sexualkontakten mit Nichtinfizierten Präservative verwenden. "Der Gebrauch von Kondomen zum Schutz des Lebens eines Partners hat eher mit dem Respekt vor dem Leben als mit Sexualität zu tun", so der Kardinal wörtlich. Er bezweifele aber, dass ein verbreiteter Gebrauch von Kondomen der Menschheit hilfreich sei. Es sei zu fürchten, dass damit die sexuelle Promiskuität noch zunehmen werde.
(kna 11.01.07 sk)







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