Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone verteidigt die polnische Kirche gegen den
Generalverdacht, sie sei während des Kommunismus zu eng mit dem damaligen Geheimdienst
verstrickt. Zwei Tage nach dem Rücktritt des neuen Warschauer Erzbischofs Stanislaw
Wielgus erinnerte er an Benedikts Visite in das Heimatland seines Vorgängers: „Die
Polenreise war für den Papst ein Moment des Danks. Das betone ich vor allem jetzt,
da Kirche und Gesellschaft in Polen leiden und dramatische Momente im Rückblick auf
die eigene jüngere Geschichte erleben. Der Papst hat den Polen gedankt, da Papst Johannes
Paul II. aus dieser Nation hervorgegangen ist, die in der Geschichte unter einander
entgegen gesetzten extremistischen Regimen gelitten hat, die sie gequält haben, und
von denen wir noch heute die Spuren sehen. Die polnische Kirche von heute ist lebendig,
mutig und treu, auch, wenn sie Momente der Unsicherheit erlebt hat und Opfer wurde.“ (rv
09.01.07 bg)