"Halten wir
zusammen, dann finden wir den rechten Weg.“ (25. April 2005) Der rechte Weg
führte für den heutigen Papst schon 1982 über die Alpen nach Rom. In seinen Erinnerungen
schrieb Joseph Ratzinger am Ende: "Was könnte ich mehr und Genaueres über meine
bischöflichen Jahre sagen? Von Korbinian wird erzählt, dass er den Bären in Rom wieder
in Freiheit entließ. Ob er in den Abruzzo ging oder in die Alpen zurückkehrte, interessiert
die Legende nicht. Inzwischen habe ich mein Gepäck nach Rom getragen und wandere seit
langem damit in den Straßen der Ewigen Stadt. Wann ich entlassen werde, weiß ich nicht...“ Den
Bär des Heiligen Korbinian trägt er im Bischofs- wie Papstwappen. Als Benedikt XVI.
im September 2006 nach München zurückkehrte, scherzte er mit dem für ihn so charakteristischen
Feinsinn: "Der Bär des Heiligen Korbinian wurde in Rom freigelassen. In meinem
Fall hat der Herr anders entschieden…“ (9. September 2006) Doch die Wurzeln
blieben, wie der Papst immer wieder betonte, auch bei der ersten Ansprache an die
deutschen Pilger, "…und ich bin natürlich ein Bayer geblieben auch als Bischof
von Rom.“
Bayern und Rom liegen - so Benedikt - nicht weit auseinander.
Weder geographisch noch inhaltlich. Gute Vorraussetzungen also für den Eintrag ins
Stammbuch. "Bayern und Rom, das waren von je her zwei Pole, die in fruchtbarer
Beziehung zu einander standen. Von Rom kam das Evangelium mit Kaufleuten, Beamten
und Soldaten bis an die Donau und an den Lech. Ich überspringe jetzt viele Dinge.
Im 16. und im 17. Jahrhundert gab dann Bayern eines der schönsten Zeugnisse der Treue
zur katholischen Kirche. Dies belegt der sehr fruchtbare Austausch von Kultur und
Frömmigkeit zwischen dem barocken Bayern und dem Sitz des Nachfolgers Petri. In der
Neuzeit war es Bayern, das der Gesamtkirche einen so liebenswerten Heiligen wie den
Kapuzinerpförtner Bruder Konrad von Parzam geschenkt hat….“ (25. April 2005)
Benedikt
XVI. ist ein deutscher Papst. Daraus zog - vor allem in den ersten Amtsmonaten - zunächst
einmal er selbst Impulse: "Wie könnte man die Tatsache, dass auf dem Stuhl Petri
nach einem polnischen Papst ein Bürger jenes Landes – Deutschlands – folgt, in dem
sich das nationalsozialistische Regime mit großer Bösartigkeit durchsetzen konnte
und später die benachbarten Nationen, darunter insbesondere Polen, angegriffen hat,
anders verstehen als im Licht eines göttlichen Plans der Vorsehung? Diese beiden Päpste
haben in ihrer Jugend – wenn auch an entgegengesetzten Fronten und in unterschiedlichen
Situationen – die Barbarei des Zweiten Weltkrieges und der sinnlosen Gewalt von Menschen
gegen Menschen, von Völkern gegen Völker kennenlernen müssen.“ (19. Mai 2005) Es
war die Vorführung eines Films über Karol Woityla, die Benedikt für diesen Vergleich
nutzte. Er erinnerte auch an den Versöhnungsbrief, den in den letzten Tagen des Zweiten
Vatikanischen Konzis die polnischen Bischöfe den deutschen Bischöfen übergeben hatten
und die berühmten Worte „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. "Die gemeinsame
und ehrliche Verurteilung des Nationalsozialismus wie auch des atheistischen Kommunismus
möge für uns alle eine Verpflichtung sein, um auf der Vergebung Versöhnung und Frieden
aufzubauen.“ (19. Mai 2005)
Sein Namensvorgänger ging als Friedenspapst
in die Annalen ein. Auch für Benedikt XVI. eine Maxime. Gerade als deutscher. "Was
mich betrifft, so komme ich aus einem Land, in dem Friede und Brüderlichkeit allen
Bewohnern am Herzen liegen, vor allem jenen, die, so wie ich, den Krieg und die Trennung
zwischen Brüdern erlebt haben, die ein und derselben Nation angehören“, so Benedikt
bei seiner ersten Audienz für die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten. "Das
geschah auf Grund zerstörerischer und unmenschlicher Ideologien, die unter dem Deckmantel
von Träumen und Illusionen den Menschen das Joch der Unterdrückung aufluden. Sie werden
also verstehen, dass mir ganz besonders am Dialog zwischen allen Menschen gelegen
ist, um alle Formen von Konflikt und Spannung zu überwinden und aus unserer Welt eine
Welt des Friedens und der Brüderlichkeit zu machen. Alle zusammen, die christlichen
Gemeinschaften, die Verantwortlichen der Nationen, die Diplomaten und alle Menschen
guten Willens, sind aufgerufen, sich in gemeinsamer Anstrengung für eine friedliche
Gesellschaft einzusetzen, um die Versuchung zu Auseinandersetzungen zwischen Kulturen,
Ethnien und verschiedenen Lebenswelten zu überwinden. Dazu muss jedes Volk aus seinem
spirituellen und kulturellen Erbe die besten Werte schöpfen, die es in sich trägt,
um dem anderen ohne Angst und mit der Bereitschaft zu begegnen, die eigenen geistigen
und materiellen Reichtümer zum Wohl aller zu teilen.“ (12. Mai 2005)
Die
erste Pastoralreise ins Ausland führte Benedikt XVI. nach Polen. „Ich stehe hier als
Sohn des deutschen Volkes“, sagte er (am 28. Mai 2006). Und wie Johannes Paul II.
vor ihm sagte er „Ich konnte unmöglich nicht hierherkommen. Ich musste kommen.“
Der
deutsche Papst arbeitet also mit der Vergangenheit seines Heimatlandes. Aber, wie
das Wort schon sagt, die ist vergangen. Während der Fußballweltmeisterschaft freute
sich auch Joseph Ratzinger über ein heiteres Land und die fröhlichen Bilder, die um
die Welt gingen. Nach dem Weltjugendtag erklärte er am Flughafen Köln-Bonn: "Wir
wissen alle um das Böse, das im 20. Jahrhundert von unserem Vaterland ausgegangen
ist, und bekennen es mit Scham und Trauer. Aber in diesen Tagen ist gottlob weithin
sichtbar geworden, dass es auch das andere Deutschland gab und gibt – ein Land einzigartiger
menschlicher, kultureller und spiritueller Werte. Ich wünsche mir, dass diese Werte
auch dank des Ereignisses dieser Tage neu in die Welt ausstrahlen mögen.“ (21. August
2005)
Benedikt XVI. ist ein deutscher Papst. Aber - bei aller Heimatliebe
wie -verbundenheit - ist er kein Papst für die Deutschen. In den ersten Monaten seines
Pontifikats war es schon fast als unnatürlich aufgefallen, dass er so wenig deutsch
sprach. Benedikt XVI. hinterlässt seine Spuren in der deutschen Kirche, schreibt so
manches ins Stammbuch und setzt Wegmarken. Er tut das freilich mit enormer Sachkenntnis
und dem Wissen um vergangene wie gegenwärtige Sorgen und Nöte der Deutschen. Aber
in erster Linie ist er - auch für die Kirche seines Heimatlandes - Oberhaupt der Weltkirche.
Und als solches formuliert der Benedikt eben Anliegen, ermuntert oder lobt.
Nur
am Rande sei bemerkt, dass das erbitterte Streitthema Schwangerschaftskonfliktberatung
nur von Journalisten aus der Schublade geholt wurde. In offiziellen Texten des Vatikans
oder Interviews mit deutschen Bischöfen gehört es in die Ablage. Joseph Ratzinger
hat eben nicht nur den Schreibtisch sondern auch die Rolle gewechselt.
Wir
haben schon gesagt, Benedikt weiß um die Reformnot der deutschen Diözesen. Alle Projekte,
so erklärte er den Bischöfen bei den Ad Limina-Besuchen erwachsen - oder sollten es
zumindest - "aus dem ernsten Bemühen um tiefere Erkenntnis der Wahrheiten des katholischen
Glaubens und aus dem beharrlichen Streben nach sittlicher Läuterung und Tugend erwächst.
Das ist ein Appell, der sich zuallererst an jeden einzelnen und dann an das ganze
Volk Gottes richtet“ (18. November 2006).
Erkenntnis der Wahrheiten des
katholischen Glaubens. Große Worte für die erst einmal klar sein muss: Was glauben
wir? Auch das hat der Papst beantwortet. Wieder ist hier eine Predigt während der
Bayernreise maßgeblich. Diesmal die auf dem Islinger Feld bei Regensburg. Es war
ein klar strukturierte Predigt, theologisch und inhaltlich dicht, aber in klarer Sprache.
Denn, so Benedikt XVI: "Der Glaube ist einfach. … .Und der Glaube ist Liebe, weil
Gottes Liebe uns anstecken will.“ Der Papst erklärte diesen Glauben schlicht
entlang des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Das sei keine "Summe von Sätzen“,
keine Bücher aus dem Mittelalter, keine Theorie. Grundlage sei die Taufe, hier begegneten
sich Gott und Mensch: "Gott beugt sich über uns Menschen im Geheimnis der Taufe;
er geht uns entgegen und führt uns so auch zueinander. Denn Taufe bedeutet, dass Jesus
Christus uns sozusagen als seine Geschwister und damit als Kinder in die Familie Gottes
selber adoptiert. So macht er uns damit alle zu einer großen Familie in der weltweiten
Gemeinschaft der Kirche. Ja, wer glaubt, ist nie allein.“ Der Papst lancierte
mit dieser Predigt keinen Appell, sondern lieferte theologische Information. Nicht
ohne auf aktuelle Fragen und Probleme der modernen säkularen Gesellschaft einzugehen:
"Seit der Aufklärung arbeitet wenigstens ein Teil der Wissenschaft emsig daran, eine
Welterklärung zu finden, in der Gott überflüssig wird.“ Das Verhältnis von
Theologie und Naturwissenschaft war Thema, die Bewertung der Evolutionstheorie, eine
Debatte, die den Papst seit langem und intensiv beschäftigt. Seine Erkenntnis: "Die
Sache mit dem Menschen geht nicht auf ohne Gott, und die Sache mit der Welt, dem ganzen
weiten Universum, geht nicht auf ohne ihn. … Wir Christen sagen: Ich glaube an Gott,
den Schöpfer des Himmels und der Erde – an den Schöpfer Geist. Wir glauben, dass das
ewige Wort, die Vernunft am Anfang steht und nicht die Unvernunft. Mit diesem Glauben
brauchen wir uns nicht zu verstecken, mit ihm brauchen wir nicht zu fürchten, uns
auf einem Holzweg zu bewegen.“ Im Gegenteil, den Glauben müsse man weiter tragen.
Damit war der Papst beim nächsten Punkt. An welchen Gott glauben wir? Seine Antwort:
An einen Gott, der ein menschliches Gesicht angenommen hat. "Heute, wo wir die
Pathologien und die lebensgefährlichen Erkrankungen der Religion und der Vernunft
sehen, die Zerstörungen des Gottesbildes durch Hass und Fanatismus, ist es wichtig,
klar zu sagen, welchem Gott wir glauben und zu diesem menschlichen Antlitz Gottes
zu stehen. Erst das erlöst uns von der Gottesangst, aus der letztlich der moderne
Atheismus geboren wurde. Erst dieser Gott erlöst uns von der Weltangst und von der
Furcht vor der Leere des eigenen Daseins.“ "Der richten wird, die Lebenden
und die Toten.“: Der Papst fuhr fort in seiner Auslegung des Glaubensbekenntnisses.
Und fragte, stellvertretend für unzählige Katechismusschüler: „Gericht – wird uns
da nicht doch wieder Angst gemacht?“ Er gab selbst die Antwort: "Der Glaube
will uns nicht Angst machen, wohl aber zur Verantwortung rufen. Wir dürfen unser Leben
nicht verschleudern, nicht missbrauchen, nicht für uns selber nehmen; Unrecht darf
uns nicht gleichgültig lassen, wir dürfen nicht seine Mitläufer oder sogar Mittäter
werden. Wir müssen unsere Sendung in der Geschichte wahrnehmen und versuchen, dieser
unserer Sendung zu entsprechen.“ Erst hier, ganz am Ende, kommt der Appell.
Nach der Erklärung kommt die Schlussfolgerung. Nach dem Indikativ der Imperativ. Da
ist sie wieder - die Stärke dieses Papstes im Umgang mit den Kunden, pardon, den Gläubigen
wie den Mitarbeitern. Der Papst schreibt nichts vor, sondern versucht, etwas zu zeigen. Die
deutsche Gesellschaft ist säkularisiert. Da nimmt Benedikt kein Blatt vor den Mund.
Er spricht mitunter von einem "neuen Heidentum“ und weiß um die fehlende - besser
- unterbrochene Glaubenstradition in den östlichen Bundesländern. Es gab Vorwürfe
an den früheren Kardinal Ratzinger, er wäre für ein "Gesundschrumpfen“ der Kirche,
für die kleine, aber feine und rechtgläubige Elite. In Köln sagte er den deutschen
Bischöfen anderes, sprach von "neuen Weisen“, das Evangelium in die heutige Welt zu
tragen. Die "bestehende Herde“ zu hüten genüge nicht. "Zukunftsoffene Kirche
wollen wir sein, reich an Verheißungen für nachwachsende Generationen. Nicht um eine
gespielte Jugendlichkeit geht es, sie macht sich im Grunde lächerlich, sondern um
jene echte Jugendlichkeit, die aus dem Quell der Ewigkeit kommt, die immer neu ist,
die davon kommt, dass Christus durchleuchtet in seiner Kirche und so uns das Licht
gibt, um weiterzugehen. In diesem Licht können wir den Mut finden, die schwierigsten
Fragen, die sich heute der Kirche in Deutschland stellen, zuversichtlich aufzugreifen.
Wir müssen einerseits … die Provokation der Jugend annehmen, aber wir müssen unsererseits
die Jugend zur Geduld erziehen – ohne Geduld gibt es kein Finden –, zu Unterscheidungsvermögen,
zu einem gesunden Realismus, zur Fähigkeit der Endgültigkeit." (21. August 2005)
Konkret:
Im Stammbuch steht der Auftrag zur Glaubensweitergabe und zur Neuevangelisierung,
die Rückbesinnung auf den Glauben und dann dessen Vermehrung. In einer Zeit des religiösen
Aufbruchs, wie sie deutsche Kirchenmänner und Philosophen so gerne beschreiben, hat
Benedikt XVI. der deutschen Teilkirche erklärt, um welchen Gott es ihm geht, welchen
Gott das Christentum vertritt. Auf dem Marktplatz der religiösen Möglichkeiten hat
er seine Position dargelegt. Der Papst variiert dabei in den Worten und im Stil seiner
Äußerungen. Auch das seine Stärke: Er weiß auf die Situationen und auf die Menschen
vor ihm einzugehen. Mal Lehrer, mal Hirte, mal Glaubensbruder.
"Halten
wir zusammen, dann finden wir den rechten Weg.“ (25. April 2005) Wenn es angebracht
ist, wenn die Situation es erlaubt, erklärt Benedikt auch den Weg. Bei den Ad Limina-Besuchen
im November 2006 breitete er vor den deutschen Bischöfen die Landkarte aus. Benannte
die Punkte, die ihm am Herzen liegen: "Der erste ist die Glaubensverkündigung
an die jungen Menschen unserer Zeit. Die Jugend von heute lebt in einer säkularisierten,
ganz aufs Materielle ausgerichteten Kultur. Sie erlebt im Alltag – in den Medien,
im Beruf, in der Freizeit – meist eine Kultur, in der Gott nicht vorkommt. Und doch
wartet sie auf Gott. Die Weltjugendtage zeigen es uns, wie viel wartende Bereitschaft
für Gott und für das Evangelium in den jungen Menschen unserer Zeit da ist. Unsere
Antwort auf diese Erwartung muss vielschichtig sein.“ (18. November 2006) Junge
Menschen müssten in ihren Lebensräumen, besonders in der Pfarrei auch dem Glauben
begegnen können, so der Papst. Chöre seien wichtig und die Ministranten. "Es
war schön, bei der Ministrantenwallfahrt so viele junge Menschen aus Deutschland freudig
im Glauben versammelt zu finden. Setzt dieses Mühen fort und sorgt dafür, dass die
Ministranten in der Kirche wirklich Gott, seinem Wort, dem Sakrament seiner Gegenwart
begegnen können und lernen, von daher ihr Leben zu gestalten.“ (18. November 2006) Ein
ehrliches Wort gab es zu den neuen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen - auch
das nicht ohne Blick auf die Realität vor Ort: "Sie können dem Pfarrer oder
dem Bischof manchmal etwas eigenwillig erscheinen, aber sie sind Orte des Glaubens,
in denen junge und erwachsene Menschen das Lebensmodell des Glaubens als Chance für
heute erfahren. Deshalb bitte ich Euch, mit viel Liebe auf die Bewegungen zuzugehen.
Da und dort müssen sie korrigiert, ins Ganze der Pfarrei oder des Bistums eingefügt
werden. Aber die je eigene Art ihres Charismas müssen wir achten und froh sein, dass
gemeinschaftliche Gestalten des Glaubens entstehen, in denen das Wort Gottes Leben
wird." (18. November 2006) Ein anderes Hinweisschild setzte der Papst natürlich
in Richtung Berufspastoral. Die Bischöfe wollten danach nicht sagen, der Papst habe
sie kritisiert. Seine Worte zur Priesterausbildung waren aber Beispiel für den genauen
Maßstab mit dem er die Landkarte der deutschen Kirche zeichnet. Vor dem Studienbeginn
sollten die Kandidaten einen Einführungskurs durchlaufen. "Angesichts der zunehmenden
Zahl von Interessenten und Kandidaten, die nicht mehr von einem traditionellen katholischen
Hintergrund herkommen, ist ein solches Einführungsjahr dringend notwendig. Darüber
hinaus kann der Student in diesem Jahr bereits größere Klarheit über seine Berufung
zum Priestertum gewinnen. Andererseits erhalten die für die Priesterausbildung Verantwortlichen
die Möglichkeit, sich ein Bild vom Kandidaten, von seiner menschlichen Reife und seinem
Glaubensleben, zu machen. Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen
und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung
und Unsicherheit schaffen.“ (10. November 2006)
"Schließlich liegt mir
das Thema Ehe und Familie besonders am Herzen.“ (18. November 2006) Die „Schöpfungsordnung
der Ehe“, wie sie die Bibel am Ende des Schöpfungsberichts vorlegt, werde immer mehr
verwischt. "So wie der Mensch sich die Welt im ganzen neu zu montieren versucht
und dabei immer spürbarer seine Grundlagen gefährdet, so geht ihm auch der Blick für
die Schöpfungsordnung seiner eigenen Existenz zusehends verloren. Er glaubt, sich
selber in einer leeren Freiheit beliebig definieren zu können. Die Fundamente, auf
denen seine eigene Existenz und die der Gesellschaft stehen, geraten so ins Wanken.“
(18. November 2006) Das Fundament ist für Benedikt der christliche Glaube.
Doch das Glaubensbekenntnis rezitieren reicht Benedikt nicht. Er wäre nicht der fundiert
argumentierende Professor, aus Sorge um die anvertrauten Schafe handelnder Bischof
und auch nicht gut informierter und realitätsbezogener Glaubensbruder, hätte er nicht
für jeden Bereich des gesellschaftlichen wie kirchlichen Lebens eine klare Aussage
parat. Was er in das Stammbuch von Politikern, kirchlichen Hilfsorganisationen oder
engagierten Laien geschrieben hat, erfahren Sie in den nächsten Teilen dieser Radioakademie. (rv
09.01.07 bp)