Der Befreiungstheologe Frei Betto hat die Politik des wiedergewählten Staatschefs
Luis Inacio Lula da Silva kritisiert. Er warf Lula vor, nicht mehr an die Ideale
vom Ende der sozialen Ungleichheit zu glauben. Zugleich verurteilte er Lulas enge
Zusammenarbeit mit einem früheren Minister der Militärdiktatur, Delfim Netto. Die
Wahrheit über die sozialdemokratische Option des Präsidenten habe sich bereits
in der neoliberalen Wirtschaftspolitik seinen ersten vier Amtsjahren gezeigt, so Betto.
Umgerechnet 3,6 Milliarden Euro seien in das Anti-Hunger-Programm der Regierung geflossen,
das Zehnfache dagegen an die Gläubiger der öffentlichen Schulden, kritisierte der
Theologe. (kna 09.01.07 bg)