Der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth hat die Hormonbehandlung des neunjährigen
Mädchens Ashley aus Seattle/USA verurteilt. Die auf Wunsch der Eltern erfolgte Unterbrechung
des Wachstums sei eine nicht akzeptable Form von Verstümmelung, sagte Mieth heute
in Tübingen. Das Mädchen leidet an einer unheilbaren Gehirnentzündung und ist in seiner
geistigen Entwicklung etwa auf dem Stand eines drei Monate alten Babys stehen geblieben.
Mieth
betonte, die Therapie, bei der dem Kind Brustdrüsen und Gebärmutter entfernt sowie
hohe Östrogendosen verabreicht wurden, um die Pubertät zu unterbinden und so die Pflege
zu erleichtern, sei ein Eingriff in die Unversehrtheit und Integrität der Person.
Ein solcher Eingriff hätte allenfalls erwogen werden dürfen, wenn das Kind selbst
sein Einverständnis dazu erklärt hätte. (kna 08.01.07 sk)