Ohne die Türkei verlöre Europa nach Einschätzung von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio
Bertone eine Brücke zum Orient. Es sei im Interesse Europas, der Türkei beim Aufbau
einer wahrhaftigen Demokratie zu helfen, zitierte die französische Tageszeitung «La
Croix» heute aus einem noch unveröffentlichten Interview des vatikanischen Regierungschefs.
«Die Türkei außerhalb Europas zu lassen, würde das Risiko bedeuten, den islamischen
Fundamentalismus im Inneren des Landes zu fördern», zitiert die Zeitung Bertone weiter.
Die europäische Integration könne sich nach dem Modell konzentrischer Kreise vollziehen.
Ein erster Kreis könne aus den historischen europäischen Staaten der heutigen Euro-Zone
gebildet werden, ein zweiter Kreis aus denen, die weiter entfernt seien, so der Kardinal-Staatssekretär.
Zugleich räumte Bertone ein, die Kirche habe weder die Macht, den Zutritt der Türkei
zu Europa zu fördern, noch ein Veto dagegen einzulegen. (kna 04.01.07 gs)