Der Prager katholische Weihbischof Vaclav Maly sieht in der vor 30 Jahren veröffentlichten
«Charta 77» eine «Schule der Demokratie». Menschen mit völlig verschiedenen Lebenserfahrungen
und Ansichten hätten es in der Bürgerrechtsbewegung geschafft, miteinander zu reden
und sich zu einigen, sagte der Mitunterzeichner und spätere Sprecher der Charta heute
im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Prag. Trotz Spannungen innerhalb
der Gruppe habe die staatliche Repression die Bürgerrechtler zusammengeschweißt. Die
Dissidenten um den Schriftsteller Vaclav Havel forderten in der «Charta 77» das kommunistische
Regime der Tschechoslowakei zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Für ihr Engagement
mussten viele von ihnen Berufsverbot oder Haftstrafen in Kauf nehmen. (kna 04.01.07
gs)