Papst Benedikt XVI. hat am Vormittag in Rom eine Suppenküche für Obdachlose besucht.
Dabei benannte er die von der Caritas geleitete Einrichtung nach seinem Vorgänger
Johannes Paul II., der dieselbe Suppenküche 1992 besucht und mit den Menschen Tee
getrunken hatte. In einer kurzen Ansprache würdigte Papst Benedikt das Engagement
der Ehrenamtlichen.
„Jesus Christus tritt gewissermaßen in dieser Einrichtung
jeden Tag in Erscheinung. Hier will man nicht bloß Essen ausgeben, sondern dem Menschen
dienen, ohne Unterscheidung von Rasse, Religion und Kultur.“
Wenn wir den
Nächsten lieben, lernen wir Gott besser kennen – das sei eine Lehre, die von diesem
Ort ausgehe, so der Papst.
„Die Botschaft von Weihnachten ist einfach:
Gott ist unter uns gekommen, weil er uns liebt. Gott ist Liebe: keine sentimentale
Liebe, sondern eine Liebe, die sich selbst verschenkt bis zum letzten Opfer am Kreuz.…Mögen
die Verantwortlichen, die Freiwilligen und alle, die diesen Ort aufsuchen, die Schönheit
dieser Liebe erfahren; mögen sie die Tiefe der Freude fühlen, die von dieser Liebe
ausgeht, eine Freude, die sich so sehr unterscheidet von der trügerischen Freude aus
der Reklame.“
Ein 68-jähriger Obdachloser, der 20 Jahre in Deutschland
Gastarbeiter war, schenkte dem Papst eine Decke und wechselte ein paaar Worte mit
ihm auf Deutsch. Die Mitarbeiter der Caritas überreichten Benedikt symbolisch eine
Mitgliedskarte, die ihn zum Essen in der Suppenküche berechtigt. Bereits im Vorjahr
hatte der deutsche Papst in der Weihnachtszeit eine Sozialeinrichtung besucht: die
Kinderfürsorgestelle Santa Marta im Vatikan. (rv 04.01.07 gs)