Der frühere südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon hat zum Jahreswechsel sein Amt
als neuer Generalsekretär der Vereinten Nationen angetreten. Der 62-jährige folgt
Kofi Annan nach, der 10 Jahre lang an der Spitze der UNO stand. Der Ständige Beobachter
des Heiligen Stuhles bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi.
„Ban
Ki Moon ist ein zurückhaltender Mensch, aber sehr seriös und engagiert, und er wird
seine Rolle auf gute Art und Weise erledigen. Er muss den Reformprozess der UNO fortsetzen.
Kofi Annan überwachte etwa den Übergang von der Menschenrechtskommission zum Menschenrechtsrat.
Dieser Wechsel hat einige Mängel, auch wenn er als die Lösung schlechthin für alle
Probleme der Menschenrechte angekündigt wurde. Das ist er nicht! Denn dieselben Länder,
die Menschenrechtsverletzungen begehen, sitzen auch im Menschenrechtsrat.“
Drei
Themen will Tomasi dem neuen UNO-Chef besonders ans Herz legen: Friedensarbeit, Weltsicherheitsrat
und vor allen Dingen die Bekämpfung der Armut.
„Es gibt viele Anstrengungen,
in jedem Land ein besser koordiniertes UN-Team zu schaffen. Sodass all die Mitarbeiter
verschiedener Stellen an einem Strang ziehen, um den Ländern effizienter zu helfen.
Wir müssen mehr in dieser Richtung tun, nicht nur auf der Ebene der einzelnen Länder,
sondern auch auf internationalem Niveau. So bekämpfen wir zwar dieselben Probleme
wie heute, aber von verschiedenen Blickwinkeln aus, und jeder weiß vom anderen, was
er tut und was das Endziel ist, das wir gemeinsam erreichen müssen.“
Ban
Ki Moon ist auf dem internationalen Parkett ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.
Er hat bereits angekündigt, sich für die Reform der Weltorganisation stark zu machen.
Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht der Südkoreaner in der Lösung des Atomkonflikts
mit Nordkorea. (rv 02.01.07 gs)