2006-12-31 14:29:43

Vatikan: Bertones Bilanz, Familie und Heiliges Land


RealAudioMP3 Die Familie sei in der modernen Gesellschaft bedroht. Darauf hat Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am Fest der Heiligen Familie hingewiesen. Die besonderen Herausforderungen der Familie liegen dem Papst sehr am Herzen, erklärte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone jetzt in einem Fernsehinterview zum Jahreswechsel. Die Reise Benedikts nach Spanien war ganz auf die Familie konzentriert, so Bertone, ebenso die päpstliche Ansprache an die Mitglieder der Kurie.
"Er hat von diesem Dilemma Europas gesprochen. Dem Dilemma, mehr Kinder zu haben, aber auch, der problematischen Frage, was geben wir den Kindern, welche Normen vermitteln wir ihnen, welche Zukunft geben wir ihnen. Diese Unsicherheit gründet auf der Komplexität unserer Gesellschaft und auf den Schwierigkeiten, auf den Wolken, die sich über der Zukunft zusammenballen. Der Papst sieht die Schwierigkeiten der Familie sehr realistisch. Er sieht auch das Leid, das auf die Familien einbricht, auch in der Konfrontation mit der Gesellschaft. Aber der Papst stellt dagegen ganz klar das christliche, das göttliche Familienbild. Er bezog sich auch auf neue Gesetze, welche die Ehe relativieren könnten, so dass das wahre Familienbild zerstört und auch die wahre Identität des Mannes und der Frau ad absurdum geführt werden. Der Papst stellt den Familien aber natürlich jedem Menschen guten Willens das christliche Familienbild entgegen. Er wünscht sich, dass es günstigere und bessere Bedingungen gebe, solide Entscheidungen für die Gegenwart und für die Zukunft zu treffen."
Ein anderes Thema dieses Jahres: Krieg und Frieden im Nahen Osten. Vor allem die Situation im Libanon war Anlass für zahlreiche Appelle des Papstes und des Heiligen Stuhls.
"Die Kirche setzt sich von Natur aus dafür ein, Brücken zu bauen. Die Kirche ruft alle immer wieder zu einer internationalen Konferenz über den Libanon und den Nahen Osten auf und befürwortet eine solche Konferenz. Diese internationale Konferenz müsste alles tun, um Übereinstimmungen zu finden, damit stabile Abkommen und vor allem konkrete Schritte zu einem dauerhaften Frieden zustande kommen. Die Kirche hört nicht auf, alle ihre Kräfte dafür einzusetzen, vor allem die Kraft des Gebetes, aber auch die diplomatischen Kräfte. Auch die pastoralen Möglichkeiten sind wichtig. Der Papst hat deshalb einen Brief an alle Christen im Heiligen Land geschrieben, nicht aufzuhören, sondern vielmehr alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Wege des Friedens zu gehen."
Soweit die Jahresbilanz des neuen Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone. Seit 15. September ist er im Amt. Er blicke dankbar auf dieses Jahr zurück, sagte der frühere Erzbischof von Genua im italienischen Fernsehen. Es habe viele Überraschungen gebracht.
(rv 31.12.06 bp)







All the contents on this site are copyrighted ©.