Zehntausende von Jugendlichen aus ganz Europa nehmen derzeit in der kroatischen Hauptstadt
Zagreb am traditionellen Taizé-Treffen zum Jahreswechsel teil. Das Europäische Jugendtreffen
der Ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé findet schon zum 29. Mal statt. Eine
deutsche Teilnehmerin sagte uns auf die Frage, mit welcher Erwartung sie nach Zagreb
gereist ist: "Es ist ein wunderbares Gefühl, hierzusein, von so vielen Leuten umgeben
aus so vielen unterschiedlichen Ländern. Ich glaube, man geht nicht unbedingt mit
einer Erwartung hierhin, sondern mit einer Hoffnung: wunderschöne Tage zu verbringen
mit völlig fremden Leuten, die man dann aber kennenlernt, mit denen man dann ins Gespräch
kommt, so daß man deren Kultur und Länder besser kennenlernt. Vielleicht ist ein Hauptgrund,
dass viele schon in den Heimatgemeinden (ob katholischen, protestantischen oder orthodoxen)
nicht mehr das finden, was sie vielleicht erwarten, während sie in Taizé ein Christentum
vorfinden, wie sie es sich eigentlich wünschen würden." Der aus Deutschland
stammende Leiter der Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois, hat die Jugendlichen in
einem Brief zu Beginn des Treffens aufgefordert, nicht alles nur schlechtzureden,
sondern Vertrauen zu fassen. Dazu sagt eine Teilnehmerin aus Trier: "Was mich bei
dem Brief so beeindruckt, ist, dass Bruder Alois ganz klar sagt: Es geht darum, eine
Entscheidung zu fällen. Eine Entscheidung, zu lieben und zu hoffen. Es gibt auch einige
Grußworte von anderen Vertretern der Kirchen, darunter vom Erzbischof von Canterbury...
und auch das hat mich beeindruckt: Er sagt, wir brauchen das Vertrauen wie die frische
Luft. In unserer Welt geht durch Verdächtigungen, Zweifel und Verzweiflung mehr und
mehr die Luft zum Atmen aus, und wir brauchen einfach den Geist Gottes." (rv/domradio
29.12.06 sk)