Die 49. bundesweite
Sternsinger-Aktion ist am Freitag in Bamberg eröffnet worden. Etwa 2.500 als Caspar,
Melchior und Balthasar verkleidete Mädchen und Jungen kamen dazu in die fränkische
Domstadt. Das größte Hilfsprojekt von Kindern für Kinder steht dieses Mal unter dem
Motto "Kinder sagen Ja zur Schöpfung". Bis 6. Januar werden rund 500.000 Kinder bundesweit
Geld sammeln, um ihre Altersgenossen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa
zu unterstützen. Im vergangenen Jahr kamen fast 39 Millionen Euro zusammen. Getragen
wird die Sternsingeraktion seit 1961 gemeinsam vom Bund der Deutschen Katholischen
Jugend und dem Kindermissionswerk.
Hier ein Beitrag zur Sternsingeraktion
2007:
"Ich versuch es einmal: Tianay ny Haritanan'Atra."
Wer sich da so abmüht, ist Pfarrer Andreas Mauritz. Der Präses des Bundes der Deutschen
Katholischen Jugend, kurz BDKJ. Er spricht madagassisch und was er uns sagen will,
ist das Motto der diesjährigen "Aktion Dreikönigssingen“. Es lautet: "Kinder sagen
ja zur Schöpfung“. Beispielland ist 2007 Madagaskar. Die madagassische Variante heißt
wörtlich „Wir lieben die Schöpfung“. Warum dieses Thema und warum der afrikanische
Inselstaat? "Uns ist überall auf der Welt der Schutz der Umwelt wichtig, wir
wissen, dass in Madagaskar sehr viel Wald abgeholzt wird, diese Abholzung, der Klimawandel
in Madagaskar, die Umweltverschmutzung behindern den wirtschaftlichen und sozialen
Fortschritt. … Und Kinder sind sehr sensibel, wenn es um die Natur geht.“ In
Deutschland sind jährlich rund 500.000 Sternsinger unterwegs. In 12.500 Pfarrgemeinden
schreiben sie als Heilige Drei Könige gekleidet ihr C+M+B an die Türen und bringen
so den Segen in die Häuser. Und sie sammeln spenden für Gleichaltrige in aller Welt,
denen es schlechter geht, als ihnen selbst. Und dieses Jahr: "Die Sternsinger
wollen zeigen, dass sie die Sorgen der Kinder dort in Madagaskar teilen und sie wollen
sich einsetzen für ganz konkrete Maßnahmen zur Verbesserung und für den Erhalt der
natürlichen Lebensgrundlagen, so können zum Beispiel mit Erlösen der Aktion Dreikönigssingen
Bildungs- und Ausbildungsprojekte unterstützt werden, in denen Kinder und Jugendliche
in Madagaskar einen sorgsamen Umgang mit der Natur auch erlernen können.“ Die
gesammelten Gelder fließen aber nicht nur nach Madagaskar, sondern auch nach Brasilien,
Bosnien und Herzegowina, in den Kongo oder auf die Philippinen. Im Durchschnitt unterstützt
die Aktion Dreikönigssingen jedes Jahr 3.000 Projekte. In erster Linie Hilfen für
Kinder und Jugendliche, so Mauritz: "Zum Beispiel im Bereich Bildung, dass sie
die Schule besuchen können. Wir unterstützen Projekte, wo Kinder Gesundheitsvorsorge
mitbekommen; wir unterstützen Ernährungsprojekte. Die Aktion Dreikönigssingen
gibt es in diesem Winter zum 49. Mal. Getragen wird sie seit 1961 gemeinsam vom BDKJ
und Kindermissionswerk. "Man muss sich das so vorstellen, dass der Bundespräses
mit dem Präsidenten des Kindermissionswerkes und einem Vertreter von der deutschen
Bischofskonferenz die Vergabekommissionssitzungen leitet. So entscheiden wir dort
mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Hilfswerken und aus den Diözesen jedes Mal
über teilweise Millionen Euro.“ Das Dreikönigssingen ist die weltweit größte
Solidaritätsaktion, bei der Kinder Kindern helfen. Rund 360 Millionen Euro wurden
in den fast 50 Jahren gesammelt, gerade einmal vier Prozent fließen jährlich in die
Verwaltung. Das Projekt ist erfolgreich, auch in Österreich, in Belgien, seit kurzem
auch in Rumänien und Bulgarien. Damit nicht genug, erzählt BDKJ-Präses Andreas Mauritz. "Es
gibt da schon Interesse von anderen Ländern, sogar noch weiter weg, Übersee, die sagen,
das ist so eine tolle Aktion, die würden wir ganz gerne aufgreifen...Das ist schon
spannend für uns zu sehen, wie sich diese tolle Aktion auch weiter fortsetzt.“ Also
alles klar, wenn es nach Weihnachten an der Tür klingelt und ertönt: "Tianay ny
Haritanan'Atra - Kinder sagen ja zur Schöpfung". (rv 29.12.06 bp)