Der Bischof von Cordoba, Juan José Asenjo, ist gegen das gemeinsame Beten von Christen
und Muslimen in der berühmten Kathedrale der Stadt - besonders gegen deren Umwandlung
in ein „Ökumenisches Gotteshaus“. In einem Schreiben an die islamischen Autoritäten
des Landes betont Asenjo aber, dass er sich auch zukünftig mit Respekt und Wertschätzung
für ein friedliches Miteinanderleben mit den Muslimen einsetzen werde. Eine Umwandlung
der Kathedrale in ein Gebäude, das gleichzeitig als Kirche und als Moschee genutzt
wird, komme einer friedlichen Koexistenz der verschiednen Glaubensgemeinschaften jedoch
in keinster Weise entgegen.
„Ein gemeinsames Gotteshaus würde nur Verwirrung
und Streit bei den Gläubigen beider Religionen auslösen“, so Asenjo in seinem Schreiben.
Die christlichen Wurzeln Cordobas müssten auch künftig respektiert werden. Die Christen
der Stadt wollten in Frieden mit den anderen Glaubensgemeinschaften leben, sich aber
nicht von Forderungen unter Druck setzen lassen, die nichts zur Eintracht zwischen
den Gläubigen beitragen.
Asenjo betont auch die historisch
Basis der Kathedrale von Cordoba als christlicher Kultort.
Archäologische Grabungen
haben eindeutig die Fundamente eines Gotteshauses aus dem vierten und sechsten Jahrhundert
nachgewiesen, also noch vor der Eroberung der Stadt durch die Araber, so der Bischof
weiter. Daher könne man nicht von einer partiellen Rückwandlung der Kathedrale in
eine Moschee sprechen. Bei dem heutigen Bau handelt es sich um eine Moschee, die 785
von Abd ar-Rahman I. über einer gotischen Kathedrale erbaut wurde. Nach der Rückeroberung
der spanischen Halbinsel durch die Katholischen Könige wurde sie offiziell im Jahre
1236 von König Ferdinand III. an die Kirche zurückgegeben.