Nach heftigen Gefechten
befinden sich die islamistischen Milizen in Somalia weiter auf dem Rückzug. Den Regierungstruppen
gelang es, die strategisch wichtige Stadt Jowhar nördlich von Mogadischu einzunehmen.
Die somalische Armee wird von äthiopischen Streitkräften unterstützt, die in das Nachbarland
eingerückt sind. Auf einer Dringlichkeitssitzung in New York konnte sich der Weltsicherheitsrat
nicht auf eine gemeinsame Erklärung zu den Kämpfen in Somalia verständigen. Die Beratungen
im Sicherheitsrat sollen heute fortgesetzt werden. Wir haben mit Pater Gaetano
Cazzola in Addis Abbea gesprochen. Der Weiße Vater fürchtet eine Eskalation des Konflikts:
„Natürlich
besteht diese Gefahr. Man hört hier, dass viele, die die Islamisten unterstützen,
aus dem Ausland kommen, so zum Beispiel zahlreiche Soldaten aus dem Sudan und aus
Saudi-Arabien. Äthiopien ist das größte, stärkste und am militärisch am besten gerüstete
Land. Außerdem wird es von ausländischen Regierungen unterstützt. Das macht es zu
etwas wie dem „Wächter“ des Horns von Afrika.“
Beobachter schauen nach
der militärischen Intervention Äthiopiens mit Sorge auf das benachbarte Eriträa:
„Wir
befürchten, dass es dort Auswirkungen geben könnte. Zur Zeit gibt es ja keinerlei
Beziehungen mit Eriträa, wegen Somalia könnte also wieder ein Krieg ausbrechen. Diese
Gefahr besteht durchaus.“
Zur Situation der Christen sagt der Pater:
„Wir
beten. Weihnachten ist ein Moment des Friedens und der Liebe. Daher hoffen wir, dass
dieser Friedenswunsch wahr wird und dass ein friedliche Lösung gefunden wird, ohne
Krieg. Ein Krieg löst die Probleme nicht.“ (rv / dw 271206 mc)