D: Schäuble gegen Ablösung des Staatskirchenrechts
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat sich gegen eine Ablösung des Staatskirchenrechts
durch ein Religionsverfassungsrecht ausgesprochen. Die staatskirchenrechtliche Ordnung
habe sich bewährt und stehe auch Muslimen offen, sagte Schäuble am der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA). Durch dieses Recht sei auch die Interpretation der gesamten
Religionsfreiheit in Deutschland geprägt. «Unser Land, Europa, unsere von Offenheit
und Toleranz geprägte Ordnung haben sich durch das Christentum herausgebildet», betonte
Schäuble. Man dürfe zwar eine Glaubensüberzeugung «nicht zur politischen Ordnung machen»,
so der Minister. Aber deshalb seien Religion und Glaube nicht schon unwichtig für
die gesellschaftliche Ordnung. Der freiheitlich-demokratische Staat lebe von Voraussetzungen,
die er selbst nicht schaffen könne. «In dieser Ordnung lebt man auch als Atheist oder
Angehöriger anderen Religionen gut - besser als Christen in vielen anderen Ordnungen»,
sagte Schäuble. (kna 271206 mc)