Vatikan: Papstprediger zitiert in Weihnachtspredigt Koran und John Lennon
Der Prediger des päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa, hat in seiner zweiten Adventspredigt
eine „Kampagne gegen Weihnachtssymbole in europäischen Ländern“ beklagt. Respekt für
Muslime als Begründung für den Verzicht auf christliche Feiern bezeichnete der apostolische
Prediger in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. als „Vorwand“: „Tatsächlich handelt
es sich um eine gewisse laizistische Welt, die diese Symbole nicht will, nicht um
die Muslime. Sie haben nichts gegen Weihnachten, sondern ehren das Fest sogar. Wir
sind in der absurden Lage, dass viele Muslime die Geburt Jesu feiern und sogar sagen,
dass jemand, der nicht an die wundersame Geburt Jesu glaubt, kein Muslim ist, während
andere, die sich als Christen ausgeben, aus Weihnachten ein reines Winterfest mit
Rentieren und Teddybären machen wollen.“ Cantalamessa zitierte in seiner Adventspredigt
auch eine Sure aus dem Koran, in der die wundersame Geburt Jesu erzählt wird. Es lohne
sich, diese Passage kennenzulernen, um den Dialog und die Freundschaft zwischen den
Religionen zu begünstigen, betonte der päpstliche Prediger. Als Gegenbeispiel zitierte
er in seiner Betrachtung über Förderer des Friedens das weltberühmtes Lied „Imagine“
von John Lennon mit seiner Hoffnung auf eine Welt ohne Religionen: „Wenn sie verwirklicht
würde, wäre es die ärmste und elendeste Welt, die man sich vorstellen kann: Eine flache
Welt, in der alle Unterschiede ausgelöscht sind, in der die Menschen dazu verurteilt
sind, sich gegenseitig zu zerreißen und nicht in Frieden miteinander zu leben.“ (rv
22.12.06 bg)