2006-12-21 13:31:24

Vatikan: Papst verteidigt Warschauer Erzbischof


Der Heilige Stuhl verteidigt den neuen Erzbischof von Warschau, dem polnische Zeitungen eine Kollaboration mit dem damaligen kommunistischen Sicherheitsdienst unterstellen. Im Zug der Ernennung von Stanislaw Wielgus habe der Vatikan „alle seine Lebensumstände, auch jene, die seine Vergangenheit betreffen“ durchleuchtet, heißt es in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaales. Papst Benedikt XVI. habe volles Vertrauen in Erzbischof Stanislaw Wielgus und habe ihm das Leitungsamt im Erzbistum Warschau „im vollen Bewusstsein“ anvertraut. Die polnischen Bischöfe sprechen in einer Stellungnahme von Rufmord. Sie erinnern daran, dass ein bloßes Treffen von Kirchenmännern mit Beamten des Sicherheitsdienstes kein Beweis für eine Kollaboration sei, da Priester nicht selten aus politischen Gründen vorgeladen wurden.
Die Anschuldigungen gegen Erzbischof Wielgus hatte die rechtskonservative Wochenzeitung "Gazeta Polska" aufgebracht. Das Blatt behauptete, Wielgus habe über 20 Jahre mit dem Sicherheitsdienst zusammengearbeitet. Der Erzbischof selbst bestreitet die Zeitungsthesen und wiederholt, dass er mehrmals mit SB-Agenten sprechen musste, sich aber nie als geheimer Mitarbeiter gewinnen lassen habe. Papst Benedikt hatte den 67-jährigen Anfang Dezember zum neuen Warschauer Metropoliten ernannt. Erzbischof Wielgus gilt in der katholischen Kirche Polens als "Mann der Mitte".
(rv 20.12.06 gs)








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