Irak: Patriarch ruft zu Fasten für den Frieden auf
Im Irak reißt die Welle der Gewalt nicht ab. Am Wochenende sind etwa 30 Männer aus
einem Büro der Hilfsorganisation Roter Halbmond entführt worden, von denen einige
wieder auf freiem Fuß sein sollen. Die Entführung überschattete die zweitägige Versöhnungskonferenz,
zu der Regierungschef Nouri al Maliki eingeladen hatte. Der chaldäische Patriarch
Emmanuel III. Delly hat derweil für heute und morgen zu einem Fasten und Beten für
den Frieden aufgerufen. Wir haben mit Philip Najim gesprochen; er ist Vertreter de
Chaldäer in Rom.
„In diesem Jahr hat Patriarch Delly diese zwei Fasttage
ausgerufen, um die Christen weltweit, vor allem die chaldäischen, zum Gebet für den
Irak und für das ganze irakische Volk – gleich ob Moslems, Christen und anderen Glaubensrichtungen
– einzuladen. Auf diese Weise soll zum Frieden und zur Verteidigung der Menschenrechte
im Irak beigetragen werden. Wir bitten mit diesem Fasten und Beten Gott den Allmächtigen
um die Gnade, diesen Frieden zu verwirklichen“
Najim fürchtet, ein trauriges
Weihnachtsfest in diesem Jahr – Es sei kein Licht am Ende des Tunnels für die Zivilbevölkerung
zu sehen:
„Es ist eine sehr schwierige Situation, sie leiden Tag für Tag,
weil es keine Sicherheit für die irakische Bevölkerung gibt. Die irakische Regierung
hat keine Möglichkeit, die Bürger zu schützen. Die chaldäische Kirche teilt das Leid
der Menschen und das Blutvergießen.“