Italien: Neapels Kardinal versteigert seine Geschenke
Neapels Kardinal Crescenzio Sepe hat sich für einen guten Zweck von Geschenken aus
seiner Amtszeit getrennt. Bei einer Benefiz-Versteigerung seiner Präsente nahm der
Erzbischof am Donnerstagabend nach Bistumsangaben 70.000 Euro ein, die für eine Kinderklinik
in Neapel und ein Aids-Projekt in Thailand bestimmt sind. Mit zusätzlichen Spenden
und Spendenzusagen verfüge man nun insgesamt über 300.000 Euro. Nach der Ankündigung
der Auktion hatten auch zahlreiche Politiker und Privatpersonen Objekte gestiftet.
Zu den markanteren Stücken aus Sepes Fundus zählte ein Federhalter von Italiens Regierungschef
Romano Prodi, der den Angaben zufolge für 1.300 Euro verkauft wurde. Ein massiv-silbernes
Serviertablett des Königs von Kambodscha erzielte 4.200 Euro. Der Kardinal sagte der
italienischen Zeitung «Il Mattino», er habe keinen Zweifel am erfolgreichen Ausgang
der Auktion gehabt. «Gutherzigkeit gehört zur DNA der Neapolitaner.» Sepe, der
fünf Jahre lang die vatikanische Missions-Kongregation leitete, steht seit Juli der
Erzdiözese Neapel vor. In dieser Zeit machte sich der 63-jährige Philosoph und Kirchenrechtler
durch Kritik an sozialen Missständen und dem organisierten Verbrechen einen Namen. (kna
16.12.06 mg)