2006-12-15 16:37:16

UNO: Vatikan wünscht "keinen zweiten Kongo" in Darfur


RealAudioMP3 Der Wille, die Massaker in Darfur zu beenden, muss vor politischen und wirtschaftlichen Interessen kommen. Das hat der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls am Sitz der Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, betont. Menschenrechtsverletzungen seien in Dörfern und Flüchtlingslagern an der Tagesordnung und dürften nicht hingenommen werden. Die Opfer in Darfur seien mehr als statistische Ware, so Tomasi. Es reiche nicht, die politischen Interessen zu bedienen.
"Wir müssen statt dessen uns auf die Opfer konzentrieren. Der Menschenrechtsrat hat eine wichtige Entscheidung getroffen - auch wenn sie noch schärfer hätte ausfallen können. Die verabschiedete Resolution nimmt die internationale Gemeinschaft in die Pflicht, diese Krise anzugehen."
Der Menschenrechtsrat hatte sich nicht darauf einigen können, die Massaker in der sudanesischen Provinz zu verurteilen. Eine UNO-Delegation wird sich nun vor Ort ein Bild der Lage machen. Alle Konfliktparteien, so Tomasi, - Milizen, Regierung und Rebellen - müssten dazu gebracht werden, die Gewalt einzudämmen.
"Die Gewalt breitet sich aus wie ein Ölteppich. Es gehört eben garde zu den dringendsten Maßnahmen, diesen Prozess der Destabilisierung zu stoppen, der sich in der Region droht breit zu machen. Beobachter sagen schon, es besteht das Risiko eines zweiten Kongos, wo Stammesinteressen, Kämpfe zwischen Volksgruppen, wirtschaftliche Interessen, die Möglichkeit, Petrolium zu gewinnen, ein Netz von Konflikten kreieren können, die man nicht kontrollieren kann, auf die man nicht sofort angemessen reagieren kann. Man muss also jenseits dieser Interessen die Gewalt stoppen, dafür sorgen, dass die Menschenrechte geachtet werden."
Ein vernünftiger und transparenter Dialog sei ein erster Schritt zur die Lösung der Probleme, so Erzbischof Tomasi, begleitet von Hilfsleistungen aller Art seitens der internationalen Gemeinschaft.
(rv 15.12.06 bp)







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