Vatikan: Empfang für orthodoxen Erzbischof von Athen
Es war, kurz nach dem Besuch des Papstes beim orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel,
ein neues ökumenisches Großereignis: Benedikt XVI. hat heute Morgen den orthodoxen
Erzbischof von Athen und ganz Griechenland, Christodoulos, zu einem Gespräch empfangen.
Nach der Begegnung unterzeichneten sie eine Gemeinsame Erklärung, in der sie sich
zur Einigkeit im Kampf für Frieden und Lebensschutz verpflichten. Es war die erste
Begegnung des Papstes mit dem orthodoxen Primas Griechenlands. In seiner Ansprache
meinte Benedikt: "Wir sollten dringend gemeinsame pastorale Aktionen durchführen,
um unseren Zeitgenossen ein Zeugnis der Einigkeit zu geben und um uns wirklich fähig
zu machen, Zeugnis von unserer Hoffnung zu geben. Ihr Besuch in Rom ist ein Zeichen
für dieses gemeinsame Engagement. Die katholische Kirche will alles unternehmen, was
ihr möglich ist, ums uns wiederanzunähern, damit wir die volle Einheit zwischen Katholiken
und Orthodoxen erreichen." Christodoulos, der gestern Abend im Vatikan ankam,
wird bis Samstag in Rom bleiben. Dabei plant er unter anderem Besuche in der Basilika
Sankt Paul vor den Mauern und in anderen Kirchen und frühchristlichen Katakomben.
Ferner verleiht die päpstliche Lateran-Universität dem 67-Jährigen die Ehrendoktorwürde.
In seinem Gespräch mit dem Papst soll der orthodoxe Erzbischof heute den Vatikan gebeten
haben, ein kleines Fragment des Parthenon-Frieses von der Akropolis in Athen an Griechenland
zurückzugeben. Das Fragment wird derzeit in den Vatikanischen Museen gezeigt. (rv
14.12.06 sk)