Vatikan: Bischof Hinder dankt dem Papst für Türkeireise
Die Türkeireise hat positive Zeichen auch in der arabischen Welt hinterlassen. Das
bestätigte der der Bischof von Arabien, Paul Hinder, gegenüber Radio Vatikan. Der
Schweizer Kapuzinerpater Paul Hinder ist Bischof des Apostolischen Vikariates Arabien
mit Sitz in Abu Dhabi, Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei der gestrigen
Generalaudienz traf er den Papst und sagte ihm:
„Ich habe die Gelegenheit
benützt, um dem Papst zu danken für das, was er in der Türkei gesagt hat und an Zeichen
gesetzt hat. Soweit ich das in der islamischen Welt feststellen kann, hat seine Reise
lockernd gewirkt und gewisse Blockierungen etwas aufgelöst worden sind.“
Die
Situation der Christen auf der arabischen Halbinsel ist nach dem Karikaturen-Streit
und der Regensburger Rede des Papstes zwar schwieriger geworden. Doch die Probleme
der dortigen Christen sind nicht immer auf die „Fehler im Westen“ zurückzuführen.
„Die
Gläubigen in unserem Gebiet – ich sage das vereinfachend – intensivieren entweder
ihr Glaubensleben oder sie sterben langsam aus. Das ist vielleicht etwas scharf gesagt,
aber das erklärt auch, warum unser Pfarreileben und das Gemeindeleben sehr aktiv und
intensiv sind. Man bedenke, wir haben Gemeinden, die zusammengesetzt sind aus verschiedenen
Nationalitäten.“
Im Westen hört man immer wieder stimmen, die sagen, dass
man den Muslimen bei uns keine Minarette oder Moscheen zugestehen soll, solange auch
keine christliche Gebäuden in den arabischen Ländern stehen dürfen.
„Ich
denke nicht, dass man am einen Ort Religionsfreiheit durchsetzen kann, indem man sie
in einem anderen Ort behindert. Ich zähle eher darauf, dass das Beispiel der europäischen
Staaten längerfristig auf andere Länder sich auswirkt. Ich hoffe natürlich, dass die
politischen Mandatsträger genügend Mut haben bei den internationalen Begegnungen oder
bei den bilateralen Gesprächen immer wieder die Menschenrechtskonvention auch anzumahnen.“