2006-12-13 14:34:12

D: CDU-Politiker Hüppe gegen Aufweichung des Embryonenschutz'


RealAudioMP3 Es scheint Bewegung in die bisher gültige gesetzliche Regelung der Stammzellforschung zu kommen. Die deutsche Forschungsgemeinschaft hat Anfang Dezember eine völlige Streichung der Stichtagsregelung gefordert – hierbei werden Stammzellen aus getöteten Embryos verwendet. Jetzt wird heiß diskutiert, viele fürchten, der Kompromiss könnte nun gefährdet werden.
Hubert Hüppe ist für die CDU im Bundestag und Berichterstatter für Bioethik und Genforschung der CDU-Arbeitsgruppe "Gesundheit“. Wir haben ihn nach seiner Einschätzung gefragt: Steht der Kompromiss zur Disposition?
"Also ich hoffe nicht. Es gibt immer welche, die das gerne ändern möchten. Die deutsche Forschungsgemeinschaft war ja von Anfang an dagegen, und wir werden leider jetzt in der Argumentation bestätigt, die wir damals geführt haben. Wir haben gesagt, dass das eine Wanderdüne der Ethik werden wird. Denn wenn wir jetzt erst einmal die Forschung mit embryonalen Stammzellen zulassen, das heißt mit Zellen aus für diesen Zweck getöteten Embryonen, auch wenn sie aus dem Ausland stammen, dann wann wird bald der Ruf nach mehr kommen. Und so ist es, die DFG möchte sogar, dass in Deutschland Embryonen getötet werden dürfen für diesen Zweck. Ich bin nicht der Meinung, dass man deswegen die ethischen Grundsätze und die Würde letztlich, die im Grundgesetz für jeden Menschen gleich welchen Alters verankert ist, aufs Spiel setzen darf.“

Wie schätzen Sie die Position der Kanzlerin ein?

"Ja es macht mich schon etwas nachdenklich, dass sie nicht nur als Kanzlerin, sondern auch als Vorsitzende der C-Partei hier nicht deutlich sagt: 'Das ist ein Kompromiss, der gefunden worden ist, der darf nicht gefährdet werden.' Und sie auch nicht klar stellt, dass das mit dem C in der Partei eigentlich nicht vereinbar ist, jetzt als unionsgeführte Regierung eine Lockerung herbeizuführen.“

Die katholische Kirche lehnt eine Änderung der gesetzlichen Regelungen ab. Der EKD-Vorsitzende Bischof Wolfgang Huber hat hingegen eine Verlängerung der Stichtagsregelung um vier Jahre befürwortet. Hubert Hüppe dazu:

"Es gibt überhaupt keine Veranlassung. Mich verwundert schon, dass ein evangelischer Bischof da zum Stichwortgeber für Politiker wird, die nur drauf warten, insbesondere in der FDP, hier den Schutz für das menschliche Leben zu reduzieren und zu relativieren."

 
Die Herstellung menschlicher embryonaler Stammzellen ist in Deutschland verboten. Nach der Stichtagsregelung dürfen Wissenschaftler aber embryonale Stammzellen verwenden, die vor Januar 2002 im Ausland entstanden sind.
(rv 131206 mc)








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