Die katholische Kirche ist enttäuscht vom jüngsten Beschluss zum Bleiberecht für langjährig
geduldete Flüchtlinge. Die Innenminster der Länder hätten die humanitären Aspekte
"insgesamt nur unzureichend berücksichtigt", so der Vorsitzende der Migrationskommission
der Deutschen Bischofskonferenz, Josef Voss. Der Beschluss bleibe weit hinter den
„berechtigten Erwartungen“ der Kirchen zurück, kritisierte der Münsteraner Weihbischof.
Die direkte Kopplung des Bleiberechtes an einen festen Arbeitsplatz werde der Realität
nicht gerecht. Es sei ein Widerspruch, so Voß, dass in der Zuwanderungspolitik einerseits
vom "Kampf um die besten Köpfe" gesprochen werde, aber andererseits langjährig Geduldete
abgeschoben würden, die nachweislich ihre Bereitschaft zur Integration gezeigt hätten
und deren Kinder in der Schule zum Teil beste Abschlüsse vorweisen könnten. Das sei
nicht weder nachzuvollziehen noch zu vermitteln. (pm 12.12.06 bp)