2006-12-11 14:25:57

Libanon: Kirche fordert Ende der Straßenopposition


RealAudioMP3 Angesichts der anhaltenden Massenproteste gegen die libanesische Regierung hat Ministerpräsident Fuad Siniora seine Kritiker zum politischen Dialog aufgerufen. Die Demonstranten sollten ihre Proteste beenden und die verfassungsmäßigen Institutionen nutzen, um dort die Streitfragen zu diskutieren, heißt es in einer Erklärung Sinioras. Am Sonntag hatten erneut mehrere hunderttausend Anhänger der schiitischen Hisbollah den Amtssitz des libanesischen Regierungschefs in Beirut belagert. Seit Anfang Dezember fordern die pro-syrischen Demonstranten den Rücktritt Sinioras. Dessen Kabinett besteht nach dem Rücktritt von sechs schiitischen Ministern nur noch aus Syrien-kritischen Ressortchefs.
Was dabei der zunehmende Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten im Libanon verursachen kann, hat uns der maronitische Bischof von Byblos, Bechara Rai, erklärt:

"Wir fürchten einen Krieg zwischen Sunniten und Schiiten als Folge des Irak-Kriegs. Wenn die Demonstrationen anhalten, steigt das Risiko einer solchen Konfrontation. Man sagt hier offen, dass Hisbollah in ihren Entscheidungen an Syrien und den Iran gebunden sei. Die Betroffenen bestreiten das aber. Doch es reicht nicht, solche Vorwürfe mit Worten zurückzuweisen, man muss Tatsachen folgen lassen. Ein Fakt wäre es, nicht mehr Opposition auf der Straße zu machen und damit das öffentliche Leben zu stören. Die Hisbollah muss Oppositionspolitik in den Verfassungsinstitutionen machen, in denen sie vertreten sind, und nicht das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Landes blockieren."

(rv 11.12.06 mg)







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