2006-12-07 14:26:30

Russland: Neue Meinungsverschiedenheiten


Zwischen dem orthodoxen Moskauer Patriarchat und der katholischen Kirche ist es wieder zu einer Kontroverse gekommen. Patriarch Alexei II. hat bei einem Treffen mit dem Moskauer Klerus in der Erlöserkathedrale der russischen Hauptstadt an den Vatikan appelliert, "unfreundliche Aktionen" gegen die orthodoxe Kirche in Russland, der Ukraine und anderen ehemaligen Teilstaaten der Sowjetunion einzustellen. Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone sagte auf Anfrage von Journalisten in Rom, die katholische Kirche betreibe keinen "Proselytismus", also Abwerbung von Gläubigen anderer Konfessionen. Sie wolle das schon gar nicht in Russland tun. Er kenne die Erklärung des Patriarchen nicht im Wortlaut, betonte der Kardinal. Aber es gebe gute Beziehungen zwischen dem Moskauer Patriarchat und dem Heiligen Stuhl: "Gespräche finden statt, mit häufigen gegenseitigen Besuchen".
Laut russischer Nachrichtenagentur "Interfax" sagte der Patriarch wörtlich: "Die katholische Mission unter getauften orthodoxen Christen in Russland und anderen Mitgliedsländern der 'Gemeinschaft unabhängiger Staaten' (GUS) dauert an - ebenso die extrem unfreundliche Haltung der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche gegenüber der ukrainischen orthodoxen Kirche". Er hoffe, dass der Vatikan entsprechende Schritte setzen werde, um die Situation zu verbessern, so Alexei II. Andernfalls würden die Treffen russisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirchenvertreter Formalakte bleiben, die nichts dazu beitragen, den Schmerz jener Menschen zu mildern, die "unter unbrüderlichen Aktionen leiden".
(kap 7.12.06 mg)







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