Das Erzbistum Köln
hat die Kritik an seiner Richtlinie über multireligiöse Feiern an katholischen Schulen
zurückgewiesen. Kardinal Joachim Meisner habe damit nur in Erinnerung gerufen, was
die Deutsche Bischofskonferenz bereits 2003 geschrieben habe, so ein Sprecher. Im
interreligiösen Dialog sei kein gemeinsamer Gottesdienst für Angehörige verschiedener
Religionen möglich. Das gelte besonders für Kinder, deren Glaube noch nicht gefestigt
sei. Der Bundesverband "Aktion Humane Schule" hatte die Richtlinie als "unchristlich"
bezeichnet. Die Fraktion der Grünen im Düsseldorfer Landtag kritisierte, so würden
Kinder ausgegrenzt. Der Direktor der Hauptabteilung Schule / Hochschule des Generalvikariats
im Erzbistum Köln, Gerd Bachner, erläutert die Hintergründe:
"Diese
Meldung beruht auf Irritationen an Grundschulen, wo es gemeinsame Gottesdienste von
Christen und nichtchristlichen Religionen gegeben hat, und da waren Schüler irritiert.
Das hat den Kardinal mehrfach erreicht, und auf diesem Hintergrund, dass Schüler das
nicht verstanden haben, was da geschieht, hat der Kardinal diese Richtlinie erlassen.
Mit anderen, nichtchristlichen Religionen kann es einen gemeinsamen Gottesdienst nicht
geben, weil wir ein unterschiedliches Gottesbild haben. Wir können nicht zusammen
beten, weil wir als Christen zu einem Gott beten, der der Vater unseres Herrn Jesus
Christus ist. Das würde aber ein Muslim so nicht sagen. Deswegen können wir das leider
nicht tun. Aber dies Kindern verständlich zu machen, ist sehr schwer. Das ist der
Hintergrund für unseren Kardinal.“
Keineswegs wolle der Kölner Erzbischof
Festakte in Schulen, oder gerade jetzt Adventsfeiern mit gemeinsam Lieder singen und
Plätzchen essen verbieten, so Bachner.
"Außerhalb eines gemeinsamen
Gottesdienstes ist all das möglich, förderlich und auch notwendig. Kinder,
wir müssen einander verstehen, wir müssen die Kultur verstehen, wir müssen die unterschiedlichen
Religionen verstehen, und wir kommen uns da näher, in der Begegnung, im Respekt und
auch im notwendigen Dialog. Hier keine Sorge, ganz im Gegenteil: Das ist zu begrüßen,
wenn das stattfindet, und das soll auch weiterhin stattfinden." (rv/domradio
07.12.06 bp)