2006-12-07 14:46:34

D: Köln, Lieder ja - Gebete nein


RealAudioMP3 Das Erzbistum Köln hat die Kritik an seiner Richtlinie über multireligiöse Feiern an katholischen Schulen zurückgewiesen. Kardinal Joachim Meisner habe damit nur in Erinnerung gerufen, was die Deutsche Bischofskonferenz bereits 2003 geschrieben habe, so ein Sprecher. Im interreligiösen Dialog sei kein gemeinsamer Gottesdienst für Angehörige verschiedener Religionen möglich. Das gelte besonders für Kinder, deren Glaube noch nicht gefestigt sei. Der Bundesverband "Aktion Humane Schule" hatte die Richtlinie als "unchristlich" bezeichnet. Die Fraktion der Grünen im Düsseldorfer Landtag kritisierte, so würden Kinder ausgegrenzt. Der Direktor der Hauptabteilung Schule / Hochschule des Generalvikariats im Erzbistum Köln, Gerd Bachner, erläutert die Hintergründe:


"Diese Meldung beruht auf Irritationen an Grundschulen, wo es gemeinsame Gottesdienste von Christen und nichtchristlichen Religionen gegeben hat, und da waren Schüler irritiert. Das hat den Kardinal mehrfach erreicht, und auf diesem Hintergrund, dass Schüler das nicht verstanden haben, was da geschieht, hat der Kardinal diese Richtlinie erlassen. Mit anderen, nichtchristlichen Religionen kann es einen gemeinsamen Gottesdienst nicht geben, weil wir ein unterschiedliches Gottesbild haben. Wir können nicht zusammen beten, weil wir als Christen zu einem Gott beten, der der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist. Das würde aber ein Muslim so nicht sagen. Deswegen können wir das leider nicht tun. Aber dies Kindern verständlich zu machen, ist sehr schwer. Das ist der Hintergrund für unseren Kardinal.“

Keineswegs wolle der Kölner Erzbischof Festakte in Schulen, oder gerade jetzt Adventsfeiern mit gemeinsam Lieder singen und Plätzchen essen verbieten, so Bachner.


"Außerhalb eines gemeinsamen Gottesdienstes ist all das möglich, förderlich und auch notwendig.
Kinder, wir müssen einander verstehen, wir müssen die Kultur verstehen, wir müssen die unterschiedlichen Religionen verstehen, und wir kommen uns da näher, in der Begegnung, im Respekt und auch im notwendigen Dialog. Hier keine Sorge, ganz im Gegenteil: Das ist zu begrüßen, wenn das stattfindet, und das soll auch weiterhin stattfinden."
(rv/domradio 07.12.06 bp)







All the contents on this site are copyrighted ©.