D: Kölner Kardinal untersagt multireligiöse Feiern
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat den Religionslehrern seines Erzbistums multireligiöse
Feiern untersagt. Sie sollten sicherstellen, dass solche Feiern ohne Beteiligung der
katholischen Kirche stattfinden, heißt es in einer Anweisung. "Was ein Problem
ist, sind Feiern, wo alle gleichzeitig beten, jeder zu seinem Gott", sagte Meisners
Sprecher Stephan Georg Schmidt. "Eine solche Vermischung der Religionen und Gottesvorstellungen
soll vermieden werden." Das Erzbistum Köln hat Kritik an seiner Richtlinie über multireligiöse
Feiern an katholischen Schulen zurückgewiesen. Kardinal Joachim Meisner habe damit
nur in Erinnerung gerufen, was die Deutsche Bischofskonferenz bereits 2003 in einer
Handreichung geschrieben habe, sagte der stellvertretende Sprecher Christoph Heckeley
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Im interreligiösen Dialog sei kein gemeinsamer
Gottesdienst für Angehörige verschiedener Religionen möglich. Das gelte besonders
für Kinder, deren Glaube noch nicht gefestigt sei. Der Bundesverband "Aktion Humane
Schule" (AHS) hatte die Richtlinie als "unchristlich" bezeichnet. Die Fraktion der
Grünen im Düsseldorfer Landtag kritisierte, so würden Kinder ausgegrenzt. (ard/domradio
061206 mc)