Ausgrabungen unter der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern haben offenbar
tatsächlich die Grabstelle des Völkerapostels Paulus wieder zum Vorschein gebracht.
Das legen neue Ergebnisse der von Vatikan-Archäologen geführten Ausgrabungen nahe.
Alles spreche dafür, dass ein unter dem jetzigen Hauptaltar der Kirche gefundener
römischer Sarkophag der des heiligen Paulus sei. Paulus kam nach Ausweis der letzten
Sätze der "Apostelgeschichte" nach Rom, wo er der Tradition zufolge bei einer Christenverfolgung
enthauptet wurde. Die heutige Basilika Sankt Paul vor den Mauern erhebt sich über
der Stelle, wo Paulus kurz nach seinem Martyrium beigesetzt worden sein soll. Der
neue Fund geschah direkt unter einer antiken Schrift "Paulo apostolo mart" (für "Märtyrer),
die auch bislang schon sichtbar gewesen war. Viele hatten befürchtet, dass das Grab
des Völkerapostels bei einem Großbrand der Basilika im 19. Jahrhundert endgültig zerstört
worden sein könnte. Dem widersprechen die neuesten Erkenntnisse offenbar. Der Vatikan
will am nächsten Montag bei einer Pressekonferenz Einzelheiten nennen. Bereits am
morgigen Freitag stellt der zuständige vatikanische Archäologe Giorgio Filippi seine
Forschungsergebnisse an der Berliner Humboldt-Universität vor, einen Tag später spricht
er an der Universität Jena. (ansa/rv) (ansa/rv 05.12.06 sk)