Die orthodoxe Kirche Rußlands würdigt die Reise von Papst Benedikt an den Sitz des
Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel in Istanbul. Ein Verantworter des Moskauer
Patriarchats nennt die Reise "bedeutend" für das Verhältnis von orthodoxer und katholischer
Kirche. Die Gemeinsame Erklärung von Papst Benedikt und Patriarch Bartholomaios I.
enthalte "viele richtige Gedanken über die Entwicklung des Dialogs und der Zusammenarbeit
zwischen orthodoxen und katholischen Christen". Es sei zu hoffen, dass diese in den
Beziehungen der römisch-katholischen und der örtlichen orthodoxen Kirchen konkret
würden.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone nannte derweil
die Beziehungen zwischen Vatikan und Moskauer Patriarchat "gut". Es gebe viele "Gespräche
und Besuche", meinte er am Rand von Feierlichkeiten zum 500. Geburtstag des hl. Franz
Xaver. Bertone wolle Vorwürfe, die katholische Kirche betreibe in Russland Proselytismus,
also das Abwerben von Gläubigen, nicht kommentieren. Diesen Vorwurf hatte kürzlich
der orthodoxe Patriarch von Moskau, Alexei II., zum wiederholten Mal erhoben. (kna/ansa
05.12.06 sk)