Der Schweizer Theologe Hans Küng (78) hat in Köln den Lew-Kopelew-Preis für Frieden
und Menschenrechte erhalten. Die Schweizer Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hielt würdigte
in der Laudatio Küng als "Inbegriff des Intellektuellen, der sich in die öffentliche
Sache einmischt". Küng erhielt den undotierten Lew-Kopelew-Preis für seinen "unermüdlichen
Einsatz um ein besseres Verständnis zwischen den grossen Religionen der Welt". Das
"Projekt Weltethos" geht auf ihn zurück. Grundgedanke dabei ist, dass Frieden unter
den Nationen ohne Frieden unter den Religionen unmöglich ist. Küng kritisierte
bei der Verleihung US-Präsident George W. Bush, dem er eine "rücksichtslose, neo-imperiale
Interessen-, Macht- und Prestigepolitik" vorwarf. Bush präsentiere sich zwar als Christ,
doch in Wahrheit betreibe er eine menschenverachtende Machtpolitik. (kipa 03.12.06
bp)