2006-12-02 14:00:33

Vatikan: Papst enttäuscht wegen illegaler Bischofsweihe in China


Der Papst ist enttäuscht über die Bischofsweihe von Giovanni Wang Renlei in China. Die staatstreue katholische Kirche des Landes hatte erneut einen Bischof ohne Zustimmung des Vatikans ernannt. Wang Renlei wurde am Donnerstag zum Bischof von Xuzhou in der östlichen Provinz von Jiangsu geweiht. Die Patriotische Katholische Vereinigung arbeitet im Unterschied zur katholischen Untergrundkirche in China mit den Behörden zusammen. Der Vatikan hat die Berufung von Bischöfen ohne seine Zustimmung als Verletzung der Religionsfreiheit kritisiert und den Beteiligten mit der Exkommunikation, also dem Kirchenausschluss, gedroht.

Der Papst habe von der Nachricht der Weihe Renleis mit „tiefer Trauer“ erfahren. Das schreibt eine Mitteilung des Vatikans. Weiter heißt es, dass es sich mittlerweile um eine „Serie von extrem schwerwiegenden Verstößen“ handelt, die die religiösen Gefühle eines jeden Katholiken in China und auf der Welt verletzten. Wang Renlei wurde am vergangenen Donnerstag zum Bischof von Xuzhou in der östlichen Provinz von Jiangsu geweiht, wie ein Vertreter der örtlichen Kirchenbehörde der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. "Die chinesische Kirche ist eine autonome Kirche", sagte er. Sie lasse sich von der Haltung des Vatikans nicht beeinflussen. Wang ist der vierte Bischof, der in diesem Jahr in China ohne Autorisierung der römisch-katholischen Kirche ernannt wurde.
Der Vatikan betont seinerseits, dass in einem solchen Fall das kanonische Recht schwere Sanktionen vorsehe. Insbesondere wird darauf aufmerksam gemacht, dass diese Sanktionen all jene betreffen, die die Weihe organisiert haben. In der vatikanischen Mitteilung wird aber auch auf die schwierige Lage hingewiesen, in der die katholischen Chinesen leben. Es sei tröstlich, dass sich viele Katholiken in China weiterhin als Mitglieder der Universalkirche fühlen würden. Diese „spirituelle Tragödie“ könne zu ungewollten Schritten zwingen. Der Vatikan hoffe, das so etwas in Zukunft nicht mehr geschieht, so die Mitteilung. Die Ernennung von Bischöfen ist - neben den von der kommunistischen Führung verurteilten diplomatischen Beziehungen des Vatikans mit Taiwan – das Haupthindernis für eine Annäherung zwischen China und Heiligem Stuhl. Seit dem Bruch der Kommunisten mit dem Vatikan 1951 ist die Kirche in China gespalten.
(rv/afp 2.12.06 mg)








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