Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan begrüßte Papst Benedikt XVI. zu Beginn seines
Türkei-Besuchs in Ankara. Die Papstmaschine war gegen 12 Uhr (MEZ) auf dem internationalen
Flughafen Ankara-Esenboga gelandet. Das Treffen mit Erdogan, der den Papst am Rollfeld
empfing, war erst in letzter Minute ins Programm aufgenommen worden. Der türkische
Regierungschef reiste unmittelbar anschließend zum NATO-Gipfeltreffen ins lettische
Riga. Die viertelstündige Begegnung zwischen dem Papst und Erdogan fand im VIP-Center
des Flughafens statt. Benedikt XVI. und Erdogan sowie die Begleitung nahmen unter
einem monumentalen Porträt des Staatsgründers Kemal Atatürk Platz. Erdogan sprach
türkisch, seine Ausführungen wurden auf Italienisch übersetzt. Gleich zu Beginn des
Gesprächs brachte der Ministerpräsident sein Bedauern über die Terminkollision zwischen
dem Papstbesuch und dem NATO-Gipfel zum Ausdruck. Vor dem Flughafengebäude Esenboga
wehten vatikanische und türkische Flaggen. Auf dem Dach des Flughafenterminals waren
Scharfschützen postiert. Begleitet wird der Papst von fünf Kurienkardinälen: Kardinal-Staatssekretär
Tarcisio Bertone, dem Präfekten der Ostkirchenkongregation, Kardinal Ignace Moussa
Daoud, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal
Walter Kasper, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog,
Kardinal Paul Poupard, sowie dem langjährigen früheren Präsidenten des Päpstlichen
Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Roger Etchegaray. Auch der Islam-Experte
Erzbischof Michael Fitzgerald - bis vor wenigen Monaten Präsident des Päpstlichen
Rates für den interreligiösen Dialog - ist im Gefolge. Höhepunkt der fünften Auslandsreise
des Papstes ist die Begegnung mit dem Oberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios
I., in dessen Amtssitz in Istanbul am Mittwoch und Donnerstag. (kap 28.11.06 mg)