Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag in Istanbul gegen den bevorstehenden Besuch
von Papst Benedikt XVI. in der Türkei demonstriert. Mit weit weniger als 50.000 Demonstranten
blieb die Teilnahme aber deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück,
die im Vorfeld mit bis zu einer Million Teilnehmern gerechnet hatten. Zu der Kundgebung
hatte die islamistische Glückseligkeitspartei (SP) aufgerufen, die bei den Parlamentswahlen
knapp 2,5 Prozent der Stimmen erhielt und damit deutlich an der 10-Prozent-Hürde scheiterte.
Bei
den Demonstranten vom Sonntag handelte es sich augenscheinlich um die verbliebene
Stammwählerschaft der konservativ-islamischen SP. Der Platz der Kundgebung war in
einen Männer- und einen Frauenteil aufgeteilt. Fast alle Frauen trugen Kopftuch oder
sogar Carsaf, wie der Tschador in der Türkei heißt. Zahlreiche Demonstranten schwenkten
SP-Fahnen oder von der Partei vorbereitete Plakate. Viele waren aus anderen Städten
des Landes angereist, die meisten mit Bussen oder Autokonvois.