2006-11-26 15:03:29

Türkei: Für Papst schärfere Sicherheitsmaßnahmen als für Bush


Die Türkei wird für die bevorstehenden Reise von Papst Benedikt XVI. mehr Sicherheitsmaßnahmen aufbieten als für den Besuch von US-Präsident George W. Bush. Das betonte der türkische Außenminister Abdullah Gül in einem Interview der Tageszeitung «Corriere della Sera». Zugleich wandte er sich gegen den Eindruck, er habe dem Papst ausweichen wollen. Im Gegenteil habe er sich bemüht, am Donnerstag ein gemeinsames Abendessen für das katholische Kirchenoberhaupt sowie den griechischen und den armenischen Patriarchen zu arrangieren. Der Vatikan habe diesen Vorschlag der türkischen Botschaft jedoch nicht angenommen.
Gelassen äußerte sich Gül zu den Proteste in der Türkei gegen den Papst. «Minderheiten von Extremisten oder Randgruppen von Intoleranten gibt es überall, auch in den weiter fortgeschrittenen Demokratien», so der Außenminister.
Gül äußerte den Eindruck, dass die Türkei bereits mehr als 50 Prozent der für einen EU-Beitritt notwendigen Kopenhagener Bedingungen vorgenommen habe. Er sei sich jedoch bewusst, dass das Ziel noch «weit, sehr weit» sei; an ein Datum sei noch nicht zu denken. «Wir wollen die Umwandlungen und die Reformen vollenden. Wenn wir fertig sind, liegt es an der EU zu entscheiden, ob sie uns will oder nicht», sagte Gül dem «Corriere».
(kna 261106 mc)








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