Als «Alarmzeichen für die Werteordnung» hat die Bundestags-Unionsfraktion den Verzicht
auf Kreuze in den Gerichtssälen des jüngst renovierten Justizgebäudes in Trier kritisiert.
Diese Entscheidung verleugne wesentliche historische Entwicklungslinien und kulturelle
Grundlagen von Staat und Gesellschaft, erklärten der Parlamentarische Geschäftsführer
der Fraktion, Bernhard Kaster, und ihre Kirchenbeauftragte Ingrid Fischbach (beide
CDU) am Samstag in Berlin. Damit würden zentrale Werte der christlich-abendländischen
Überlieferung untergraben, auf denen auch der moderne Rechtsstaat ruhe. Der Trierer
Landgerichts-Präsident Wolfgang Krämer hatte entschieden, in den Gerichtssälen keine
Kreuze mehr anzubringen. Das stieß auf deutliche Kritik der beiden großen Kirchen
und beschäftigte mittlerweile auch den rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz. Kaster
und Fischbach sprachen von einer Entwicklung, die auf die völlige Verbannung christlicher
Symbole aus dem öffentlichen Raum hinauslaufe. Die Union werde gegen einen solchen
Weg hin zu «radikalem Laizismus» energisch Widerstand leisten. (kna 261106 mc)